Während des Zweiten Weltkriegs wundert sich der Einzelgänger Alan Turing, dass das Militär ausgerechnet ihn für eine besondere Aufgabe auserkoren hat. Denn der brillante Mathematiker gehört zu den führenden Vordenkern in Bezug auf Rechenmaschinen seiner Zeit und soll nun mit seinem Wissen Enigma knacken.
So nennt sich jenes Gerät, das den Nazis als Dechiffriermaschine für bislang unknackbare Codes dient und das den Briten nun in die Hände gefallen ist.
Obwohl Turing ein Team zur Seite gestellt wird, hat der Akademiker seine Schwierigkeiten mit der Zusammenarbeit. Erst die muntere Joan Clarke kann den Eigenbrötler aus der Reserve locken. Ihr wird allerdings bald klar, dass Turing homosexuell ist – und das ist im Empire der 1940er Jahre ein Verbrechen ...
Ein brillianter Benedict Cumberbatch
Bereits 2001 verfilmte "Gorky Park"-Regisseur Michael Apted mit "Enigma - Das Geheimnis" eine Version der wahren Ereignisse um das Team, das schließlich die Verschlüsselungsmaschine Enigma knacken konnte. Im Gegensatz zu Apted allerdings erzählt der Norweger Morten Tyldum ("Headhunters") in seinem englischsprachigen Debüt nicht nur von den Geschehnissen, die schließlich zum Erfolg führten, sondern auch von dem Menschen Turing und dessen argen Problemen mit seiner Homosexualität (er wurde Jahre nach dem Krieg zu einer Zwangshormonbehandlung verurteilt).
Mit einem wie stets brillanten Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle, guten Nebendarstellern, exzellenter Ausstattung und entsprechender Kamera gelang Tyldum ein spannendes Biopic, dem man sich vor allem Dank Cumberbatchs Charisma und seiner bemerkenswerten Darstellung eines innerlich völlig zerrissenen Mannes nur schwer entziehen kann. Kein Wunder, dass das Werk für acht Oscars nominiert wurde.