Am 30. November ist "Saw X" in den Kinos gestartet. Hier gibt es alle Infos zum zehnten Teil der Horror-Reihe.
Neun Filme in 17 Jahren bei einem Einspielergebnis von mehr als einer Milliarde Dollar: Die Zahlen des "Saw"-Franchise sprechen eine klare Sprache. Kaum eine Horrorfilmreihe bringt es auf so viele Ableger. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Qualität der blutigen Torture-Horrorstreifen seit Jahren zu wünschen übriglässt. Besonders der Ableger "Saw: Spiral" (2021) wurde an den Kinokassen abgestraft und fuhr mit weltweiten Einnahmen von nur 40,6 Millionen US-Dollar das bisher schlechteste Einspielergebnis der Filmreihe ein.
Objektiv sprach also nicht viel dafür, Jigsaw alias John Kramer (Tobin Bell) noch einmal sein gefürchtetes Spiel spielen zu lassen – also Menschen auf grausamste Art und unter Zuhilfenahme sadistischer Folterapparaturen für deren moralische Verfehlungen zu bestrafen. Und doch feiert die ikonische Gruselfigur nun in "Saw X" ein rundes Kinojubiläum.
Zu Beginn des Zweistünders schlägt Regisseur Kevin Greutert, der auch schon bei früheren "Saw"-Filmen mitwirkte, ungewöhnlich ruhige und nachdenkliche Töne an. Eine Untersuchung beim Arzt konfrontiert John mit der schlimmen Gewissheit: Er leidet an einem Hirntumor und hat nur noch wenige Monate zu leben, bestenfalls. Wer aber nun ein charaktergetriebenes Drama erwartet, sieht sich rasch mit der blutigen Realität konfrontiert.
Als sich eine vermeintliche Wundertherapie irgendwo im Nirgendwo als dreiste Abzocke herausstellt, schwört John Rache und sucht die Verantwortlichen um Cecilia Pederson (Synnøve Macody Lund) mit seiner ganz persönlichen, albtraumhaften Version des Jüngsten Gerichts heim. Spätestens da erfüllt sich die Erwartung, die man immer an einen "Saw"-Film hat: Dann werden im FSK-18-Slasher Därme zu Seilen umgewandelt, Augen aus den Schädeln gesaugt und Körperteile abgesägt – explizit bebildert, versteht sich.
Trotzdem hebt sich "Saw X", inhaltlich zwischen "Saw" und "Saw II" angesiedelt, positiv von den meisten anderen Teilen der Reihe ab. Vor allem, weil sich der zehnte Film nicht wie einige seiner Vorgänger nur am plumpen Gemetzel ergötzt. John Kramer bekommt als Figur endlich echte Ecken und Kanten, die Tobin Bell in einer stoisch-furchteinflößenden Darbietung gekonnt auf die Leinwand bringt. Und mit Cecilia Pederson entwerfen die Macher eine fiese Antagonistin, bei der man immerhin mal sagen kann: Sie hat es wirklich verdient, zu leiden.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH