20 Jahre im Rampenlicht, 20 Jahre Unternehmen führen, Menschen überzeugen, 20 Treffen, von morgens bis mitternachts ... und dazu Ehefrau, Mutter, Großmutter. Birgit Breuel, die Tochter des Hamburger Privatbankiers Alwin Münchmeyer d. J., die in Hamburg, Oxford und Genf Politik studierte und danach eine Ausbildung als Einzelhandelskauffrau machte, ist eine "Entdeckung" des damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht. Er holte sie nach der Landtagswahl 1978 ins Kabinett, doch ihre größte Bekanntheit erlangte Birgit Beuel als Chefin der Treuhand ...
Schon in seinem Dokudrama "Verkauftes Land" beschäftigte sich Filmemacher Horst Königsstein mit der Treuhandanstalt unter dem früheren Vorstand Klaus Schucht (1930-2001). Fünf Jahre später wendete er sich in diesem Porträt einer weiteren wichtigen Person im "Treuhand"-Gefüge zu: der CDU-Politikerin Birgit Breuel, die 1990 in die Geschäftsleitung gewählt wurde und ein Jahr als Nachfolgerin des ermordeten Detlev Rohwedder Präsidentin der Treuhandanstalt wurde - ein Amt, das sie bis 1995 bekleidete. Mit Archivbildern, Spielszenen und Interviews zeichnet Königsstein das Bild einer eindrucksvollen Frau, die maßgeblich daran beteiligt war, dass die Weltausstellung Expo 2000 in Hannover zustande kam und seit ihrem Rückzug aus dem öffentlichen Leben nur noch für ihre Familie und ihren Garten da ist. Einziges Manko: Königsstein lässt in den Interviews nur positive Stimmen zu. Kritiker, die der damaligen mächtigsten Frau Deutschlands etwa den Ausverkauf des Ostens vorwarfen, kommen nicht zu Wort.
Foto: NDR/Uwe Ernst