Hannah Winter ist Lehrerin aus Leidenschaft. Als eines Tages der neunjährige Fabian Haas in ihre Klasse kommt, sprengt der Junge durch sein lebendiges Temperament nicht nur Hannahs Unterricht, sondern wird auch schnell zu einer Belastung für die Klasse. Die junge Lehrerin findet sich an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit und in einem persönlichen Dilemma. Denn einerseits ist es ihr wichtig, dass auch anspruchsvolle und schwierige Kinder in ihrem Unterricht Platz finden, andererseits ist sie auch den anderen Schülern, den Eltern und dem Kollegium verpflichtet, für einen reibungslosen Ablauf des Unterrichts zu sorgen.
Kinder mit ADHS - Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung - ist mittlerweile ein Thema, das zum Alltag an Deutschlands Schulen gehört. Die betroffenen Kinder sorgen für Spannungen innerhalb der Klasse, sind schwer in den Griff zu bekommen und brauchen volle Unterstützung und Hilfe. Nicht selten wird zu Medikamenten gegriffen. Dass Regisseurin Connie Walther gekonnt dramatische Stoffe zu inszenieren weiß, bewies sie in der Vergangenheit bereits mit Genre-Werken wie "12 heißt: Ich liebe dich" oder "Frau Böhm sagt nein". Gelungen ist auch "Zappelphilipp": Nach dem Buch von Silke Zertz ("Alphabet der Liebe", "Bloch - Schattenkind") setzte Walther ein in großen Teilen durchaus realistisches Bild vom Schulalltag in Szene und thematisiert den Druck, der sowohl auf Schülern als auch auf Eltern und Kollegium lastet, wenn ein "Problemkind" permanent den Unterricht stört. Bibiana Beglau gibt als Vollbut-Lehrerin, für die das Wohl jedes einzelen Schülers Auftrag und höchste Pflicht zugleich ist, eine Paradevorstellung ihrer Schauspiel-Kunst, erstaunlich ist auch der Auftritt des jungen Anton Wempner in der Rolle des hyperaktiven Schülers Fabian.
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