Krieg in der Ukraine, Krieg in Nahost, Brandherde überall auf der Welt. Hass, Hetze, Unterdrückung. Würde Bob Marley heute noch leben, der Blick in die Zeitung müsste ihn wohl ziemlich deprimieren. Aber dann würde er vielleicht doch wieder die Gitarre in die Hand nehmen und seinen Reggae-Gospel von Liebe, Einheit und Frieden singen. "One love, one heart / Let's get together and feel alright", so ging das damals in einem seiner ikonischsten Songs, der jetzt auch im Titel eines neuen Kinofilms aufgegriffen wird: "Bob Marley: One Love".
Eine Liebe, ein Herz, lasst uns unsere Differenzen überbrücken und zusammenkommen: Wenn Bob Marley solche Zeilen sang, bezog er sich oft konkret auf seine jamaikanische Heimat. Man denke etwa an das "One Love Peace Concert" 1978 in Kingston, das vor dem Hintergrund eines erbitterten Konflikts zwischen sozialdemokratischen und rechten Strömungen vermitteln sollte. Aber die Musik und das Wirken von Marley wurden immer auch in einem universelleren Kontext gelesen. Bob Marley, der unbeirrbare Friedensbotschafter, inspiriert 43 Jahre nach seinem Tod weiterhin unzählige Menschen auf der ganzen Welt. Jetzt also wird er erstmals mit einem eigenen großen Kinofilm gewürdigt.
"Reggae-Musik vereint die Menschen", erklärt Bob Marley (Kingsley Ben-Adir) im neuen Biopic von Regisseur Reinaldo Marcus Green ("King Richard"), der unter anderem mit Zach Baylin ("Creed III") auch das Drehbuch verfasste, und: "Waffen können meine Message nicht aufhalten. Ich will, dass sich die Welt ändert." Marley singt vom Frieden, verlangt aber auch nach tiefgreifenden Sozialreformen und macht sich damit nicht nur Freunde. Die Handlung des Films konzentriert sich vor allem auf die Zeit nach einem missglückten, bis heute nicht aufgeklärten Mordanschlag auf Marley und seine Familie im Jahr 1976.
"Bob Marley: One Love", der Titel spielt auf das künstlerische (und politische) Vermächtnis des Reggae-Stars und Rastafari-Botschafters an. "One Love" hat in dem Fall aber auch noch eine andere Bedeutung. Es geht um Bob Marleys persönliche große Liebe, seine Ehefrau Rita Marley (verkörpert von Lashana Lynch, "The Woman King"), die mit ihm viel Schönes erlebt, aber auch viel durchstehen muss und bis zuletzt nicht von seiner Seite weicht. Die echte Rita Marley gehört auch zum Produzententeam hinter "Bob Marley: One Love", ebenso wie Marleys Kinder Ziggy und Cedella. Auf dass Bob Marleys großer Traum vom Frieden nicht in Vergessenheit gerät ...
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH