London 1964: Inspector George Gently ist einer der wenigen guten Männer des Scotland Yard, sein Verantwortungsbewusstsein ein immer selteneres Gut in einer Polizeitruppe, die zunehmend von Korruption zerfressen wird. Aber seine unerbittliche Jagd auf Gangster wie Joe Webster zahlt sich für Gently nicht aus: Auf offener Straße wird Gentlys Frau Isabella nachts vor den Augen ihres Mannes von einem heranrasenden Wagen überfahren und stirbt. Für den trauernden Gently ist klar, dass es sich um einen Racheakt von Webster handelt. Resigniert und verzweifelt will er aus dem aktiven Polizeidienst zurücktreten und bittet um seine Pensionierung. Doch dann erfährt er von dem Mord an einem jungen Motorradfahrer, Billy Lister, der offenbar Mitglied eines Drogenrings in Northumberland war, und die Umstände seines Todes erinnern Inspector Gently sehr an Websters "modus operandi". Gently macht sich auf in den äußersten Norden Englands, um seinen letzten Fall zu lösen ...
Der Reiz dieser britischen Krimireihe besteht darin, dass sie in den Sechzigerjahren spielt, sich viel Zeit lässt und schön altmodisch daherkommt. Diese erste Folge der Reihe inszenierte TV-Routinier Euros Lyn ("Doctor Who") nach dem 1961 erschienenen Roman "Gently Go Man" des englischen Autors Alan Hunter (1922-2005). Dieser war zunächst Farmer, bevor er Anfang der Fünfzigerjahre einen Buchladen eröffnete. Erst fünf Jahre später begann er seine Schriftsteller-Karriere und schrieb bis zu seinem Tod insgesamt 46 Romane um den Ermittler alter Schule. Für die Rolle des Inspectors konnte mit Martin Shaw ("Macbeth") einer der renommiertesten britischen Theater- und TV-Darsteller verpflichtet werden. Hierzulande wurde Shaw mit der Rolle des Ermittlers Doyle (ja, der Lockenkopf!) in der populären Krimiserie "Die Profis" (1977-1983) bekannt.
Foto: ZDF/Colm Hogan