Rezession und Wirtschaftskrise haben sich zugespitzt und führen zu immer drastischeren Einschnitten auch im sozialen Bereich. Mehr und mehr hauptamtliche Aufgaben müssen aus Geldmangel von freiwilligem Personal übernommen werden. Hausfrau und Mutter Julia Holmer hilft in ihrer Freizeit Pflegebedürftigen. Tief bestürzt vom Unfalltod einer von ihr betreuten Demenzkranken organisiert sie einen Streik der Freiwilligen, um auf die Nöte der Ehrenamtlichen und die fehlende Anerkennung der Freiwilligenarbeit aufmerksam zu machen. Rasch schließen sich auch sozial Engagierte weiterer Bereiche der Bewegung an. Genauso rasch trifft Julia jedoch auch auf Widerstände - sogar in der eigenen Familie ...
Der Anteil alter und vor allem kranker Menschen in unserer Gesellschaft wächst, die Kosten der Versorgung und Unterbringung explodieren. Diese Themen verarbeitete bereits Jörg Lühdorff in seinem stark inszenierten, mehrteiligen Dokudrama "2030 - Aufstand der Alten". Die Story des thematisch ähnlich gelagerten Sozialdramas von Regisseur Thomas Stiller ("Zwölf Winter") beginnt zwar recht langsam, verdichtet sich dann aber zu einem beängstigenden Zukunftsszenario. Die gut gespielte Geschichte entstand nach der Vorlage des 1977 im bayerischen Dingolfing geborenen Drehbuchautors und Kurzfilm-Regisseurs Oliver Frohnauer und spielt zwar in einem fiktiven Ort der nahen Zukunft, könnte sich aber überall zutragen.
Foto: BR/Christine Pausch