Frankreich, 1815. Nach 19 Jahren Zwangsarbeit wird Jean Valjean aus dem grauenvollen Zuchthaus von Toulon entlassen. Fünf Jahre Strafe bekam er, weil er ein Stück Brot gestohlen hatte. Es wurden 19, weil er mehrmals zu fliehen versuchte. Doch nun will niemand einem ehemaligen Sträfling eine Kelle Suppe oder ein Lager für die Nacht geben. Erst durch Monseigneur Myriel, einen mildtätigen Bischof, erfährt Valjean menschliche Wärme und Zuwendung. So kann er wieder an das Gute im Menschen glauben und sich ein neues Leben aufbauen. Als "Monsieur Madeleine" bringt es Valjean in kurzer Zeit dank einer Erfindung zum wohlhabenden Fabrikbesitzer und zum beliebten Bürgermeister der Stadt Montreuil-sur-Mer. Doch sein Glück ist nicht von langer Dauer, als Inspektor Javert, einstiger Oberaufseher im Zuchthaus, in die Stadt kommt und nur einen Gedanken hegt: Valjean wieder hinter Gitter zu bringen ...
Victor Hugos 1862 erstmals erschienener Roman "Die Elenden" wurde schon vielfach verfilmt, so auch von Regisseur Robert Hossein mit dem großen Charakterdarsteller Lino Ventura, dem die Rolle des Valjean auf den Leib geschneidert zu sein scheint. Hossein, der sich weitgehend an die Vorlage hielt, fand zudem in Michel Bouquet in der Rolle des Inspektor Javert einen idealen Gegenpart für Ventura. Schon in François Truffauts "Das Geheimnis der falschen Braut" hatte Bouquet als fieser Privatdetektiv überzeugt, der nichts unversucht lässt, um seinen Willen durchzusetzen.
Foto: MDR/Osiris