Nachdem sie bei einer Urteilsverkündung für einen Eklat gesorgt hat, wird die eigenwillige Richterin Lena Kalbach (Michaela May, Foto, mit Fritz Karl) vom Landgericht Frankfurt ausgerechnet in ihre Heimatstadt Fulda strafversetzt. Lenas erwachsene Tochter Nike, die in Fulda als Staatsanwältin Karriere macht, ist über das plötzliche Auftauchen ihrer Mutter alles andere als begeistert - könnten die zwei Frauen gegensätzlicher doch kaum sein. Tatsächlich dauert es nicht lange, bis die Alt-68erin Lena das geordnete Familienleben ihrer konservativen Tochter gehörig durcheinanderbringt. Aber auch am Gericht der verschlafenen Provinzstadt sorgt Lena für einigen Wirbel - und als sie bei einem heiklen Fall auch noch den gerissenen Anwalt Teddy Klein wiedertrifft, dem sie ihre Strafversetzung zu verdanken hat, läuft die gewitzte Richterin zu wahrer Hochform auf ...
Regisseur Zoltan Spirandelli ("Ein ganzer Kerl für Mama") drehte diesen harmlosen, aber warmherzigen Spaß über die 68er, Menschlichkeit und Toleranz im Justizwesen. Die mitunter allzu triefige Musik stammt aus der Feder von Konstantin Wecker. Spirandellis Regiearbeit lebt vor allem von dem bravourösen Spiel der beiden Hauptdarsteller Michaela May und Fritz Karl, die sich hier nach Herzenslust austoben dürfen. Für Charaktermime Fritz Karl war dies nicht die erste Rolle unter der Regie von Spirandelli, in dessen Komödie "Geküsst wird vor Gericht" war Karl ebenfalls dabei - natürlich als Anwalt!