Uwe, der 14jährige Kopf einer Automatenknacker-Bande, und Dschingis, der gleichalterige Ausländerjunge, schlagen sich mehr schlecht als recht durchs Leben in der hässlich-grauen Arbeiter-Siedlung auf der Hamburger Elbinsel Wilhelmsburg. Zuerst bekämpfen sich die beiden, dann schließen sie notgedrungen Freundschaft, beseelt von einem gemeinsamen Traum, der gleich zu Beginn im Filmsong von Udo Lindenberg anklingt: "Ich träume oft davon, ein Segelboot zu klaun und einfach abzuhaun..." Zum Schluß sieht man die Freunde neben riesigen Schleppern die Unterelbe Richtung Nordsee segeln - Ende offen ...
Hark Bohms vierter Spielfilm (und zweiter Kinofilm) verarbeitet die miesen Lebensbedingungen, unter denen viele Heranwachsende der Arbeiter-Nachkriegsgeneration zu leiden hatten. Herausgekommen ist ein glaubhafter Abenteuerfilm, der das Lebensgefühl einer ohne Liebe aufwachsenden Jugend thematisiert - eine moderne Huckleberry-Finn-Geschichte. Die Freiwillige Selbstkontrolle fürchtete bei den jungen Zuschauern so sehr einen Nachahmungseffekt, dass sie ihn erst ab 16 Jahren freigab. Doch Bohm, der eigentlich Rechtsanwalt ist, konnte noch eine Freigabe ab 12 Jahren durchsetzen.
Foto: Kinowelt