Wie in all seinen Filmen hat sich Scorsese auch hier wieder auf die Suche nach den Wurzeln der amerikanischen Geschichte begeben. Er forscht nach den Quellen der populären Musik, sucht nach den Gründen des Geschichtenerzählens und zeigt, wie es geht. In einer Szene berichtet ein früherer Bekannter, wie Bob Dylan einmal über das Wochenende bei ihm gewohnt habe und danach zwei Dutzend alte Schallplatten fehlten. Dylan hatte sie geklaut. "Ich konnte einen Song lernen, indem ich ihn einmal hörte - oder zweimal", sagt er. Ideen hat er überall geklaut. "Love and Theft" hieß eines seiner Alben. Diebstahl aus Liebe. "Imitating and Assimilating" nennt Joan Baez diese Technik, die sie auch gut beherrscht. "No Direction Home" ist das Dokument einer musikalischen Reise, die sich zum Schluss derartig beschleunigt hatte, dass immer mehr Leute ins Schleudern kamen, absprangen. Am Ende Dylan selbst.