Jude (Christopher Convery) blüht dank der Puppe wieder etwas auf, scheint allerdings mehr und mehr unter ihrem unheimlichen Einfluss zu stehen. Seine Kleiderwahl spricht Bände.
Am Ende von Teil in tausend Stücke zersprungen, nun aber wieder zusammengesetzt: In "Brahms: The Boy II" kehrt die unheimliche Porzellanpuppe zurück.

Brahms: The Boy II

KINOSTART: 20.02.2020 • Horror • USA (2019)
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Brahms: The Boy 2
Produktionsdatum
2019
Produktionsland
USA

Filmkritik

Horror-Fortsetzung bleibt hinter dem ersten Teil zurück
Von Christopher Diekhaus

In der Fortsetzung zum Gruselthriller "The Boy" gerät eine Familie in den Bann einer unheimlichen Puppe namens Brahms. Auf den soliden ersten Teil folgt leider ein Film, dem es spürbar an Feingefühl mangelt.

Mit dem Schauerstreifen "The Boy", der 2016 in die Kinos kam, lieferten Regisseur William Brent Bell und Drehbuchautor Stacey Menear eine wenig originelle, aber doch meist stimmungsvolle Arbeit ab. Da der für rund zehn Millionen Dollar produzierte Film mehr als das Sechsfache seiner Kosten einspielte, steht nun eine Fortsetzung mit neuen Protagonisten an.

Anders als im ersten Teil, der den Zuschauer ohne Voraberklärungen in das Geschehen hineinwirft, nimmt sich das Sequel "Brahms: The Boy II" Zeit für einen kurzen Prolog: Gemeinsam mit ihrem Ehemann Sean (Owain Yeoman) und ihrem Sohn Jude (Christopher Convery) führt Liza (Katie Holmes) ein recht sorgenfreies Leben in London. Als eines Nachts jedoch Einbrecher in ihrem Haus stehen, ist es mit dem familiären Glück schlagartig vorbei. Vor den Augen Judes wird Liza niedergeschlagen und kommt gerade so mit dem Leben davon. Während sie selbst nach dem Überfall große Angst verspürt, hört ihr Sohn gar ganz mit dem Sprechen auf.

In der Hoffnung, Judes Verunsicherung und sein Schweigen fernab der Großstadthektik durchbrechen zu können, zieht das Ehepaar vorübergehend aufs Land in das leerstehende Gästehaus auf dem Grundstück der aus Kapitel eins bekannten Heelshire-Villa. Dass sich dort vor einigen Jahren Grauenvolles zugetragen hat, ahnen Liza und Sean nicht. Kurz nach ihrer Ankunft findet Jude im Wald eine vergrabene Porzellanpuppe namens Brahms, die ihn zunächst wieder etwas aufblühen lässt. Seine Mutter wird allerdings schnell stutzig, weil sich ihr Sohn immer seltsamer verhält.

In "The Boy", dem ersten Teil, legten Regisseur Bell und Skriptlieferant Menear ihr Hauptaugenmerk auf klassischen, nicht allzu brachialen Grusel. Großen Anteil an der durchaus überzeugenden Gänsehautatmosphäre hatte das imposante Heelshire-Gebäude mit seinen knarzenden Treppen und seiner gediegenen Einrichtung. Im zweiten Teil spielt das Herrenhaus nun eine untergeordnete Rolle. Bezeichnenderweise wird es genau dann erstmals richtig spannend, als Liza den heruntergekommenen Landsitz erforscht.

"Brahms: The Boy II" kitzelt hier und da sicherlich etwas Unbehagen hervor, ist unter dem Strich aber weniger wirkungsvoll als der Vorgänger. Schon zu Beginn arbeiten die Macher mit aggressiven, krachend inszenierten Schockeffekten und greifen auch im weiteren Verlauf beherzt auf eher plumpe Stilmittel zurück. Durchschaubar ist etwa der wiederkehrende Einsatz von Albträumen, die Lizas angeschlagene Verfassung illustrieren sollen. Die Möglichkeit, eine unter die Haut gehende Trauma-Geschichte zu erzählen, wird allerdings nur halbherzig ergriffen.

Kann man mit etwas Wohlwollen noch darüber hinwegsehen, dass der Film die düsteren Hintergründe der titelgebenden Puppe ohne Esprit erweitert, stellt sich spätestens mit dem fahrigen Schlussdrittel Ernüchterung ein. Um die Eskalation voranzutreiben, lässt das Drehbuch rasch ein paar neue Figuren auflaufen, denen das Etikett "Funktionsträger" auf der Stirn zu kleben scheint. Bricht nur wenig später das Chaos los, macht sich statt Nervenkitzel unfreiwillige Komik breit. Wer das Finale von "The Boy" krude und doof fand, wird hier einmal mehr mit den Augen rollen.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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