Impuls und Vorbild für den poetisch verschlüsselten Emigranten-Film, die zweite Kinoarbeit der Grazer Filmemacherin Maria Knilli, die 1984 mit ihrem mehrfach preisgekrönten Regiedebüt "Lieber Karl" großes Aufsehen erregte, waren Schicksal und Person des tschechischen Charakterdarstellers und Autors Pavel Landovsky, der die Hauptrolle spielt. Landovsky - Jahrgang 1936 - war seit Mitte der 60er Jahre nicht nur in der CSSR, sondern auch in der Sowjetunion und in Polen hoch angesehen und umjubelt. 1971 noch hatte er für seine Leistung in der Filmkomödie "Die Leiden des jungen Bohacek" in der Sowjetunion den Preis als "bester Schauspieler des Jahres" entgegennehmen können. Ein Jahr später - am 6. Januar 1972 - sprachen die Behörden seiner Heimat ein Auftrittsverbot in den öffentlichen Medien aus, wenig später galt der Bannspruch auch für die Bühne. 1979 verlässt er zusammen mit Vaclav Havel und Ludvik Vaculic mit einem befristeten Ausreisevisum Prag und tritt ein Gastengagement am Burgtheater in Wien an. Ein Jahr später wird ihm die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft aberkannt. Maria Knilli geht es in ihrem Film um Themen, die auch nach dem Fall des Eisernen Vorhangs aktuell sind: Emigration und Abschiednehmen. "Mich hat diese Spiralbewegung beim Abschiednehmen fasziniert. Ein Mensch geht zurück, um noch einmal wegzugehen. Damit steigt er auf der Abschiedsspirale ein Stückchen höher. Nur im stetigen Hochsteigen wird er es letzten Endes schaffen, sich ganz zu lösen.