Er gilt als hervorragender Charakterdarsteller, der jede der ihm angebotenen Rollen mit Leben erfüllen kann, obwohl er wie Jürgen Vogel oder Moritz Bleibtreu nie eine Schauspielschule besucht hat: Fabian Busch. Einem großen Publikum fiel er erstmals mit seiner Darstellung des besten Freundes des Computerhackers Karl Koch alias August Diehl in Hans-Christian Schmids hochgelobten Thriller "23" (1998) auf, obwohl Busch zu diesem Zeitpunkt bereits in knapp einem Dutzend Filme mitgewirkt hatte. Im ehemaligen Ostteil der Bundeshauptstadt geboren, begann Buschs Karriere mit einem Auftritt in Wolfgang Kohlhaases und Gabriele Deneckes Liebesfilm "Inge, April und Mai" (1992), in dem Busch an der Seite von prominenten Kollegen wie Otto Sander und Corinna Harfouch vor der Kamera stand.
1994 besetzte Tom Toelle den Darsteller in seinem aufwändig inszenierten und gut gespielten TV-Dreiteiler "Deutschlandlied", bevor Busch 1995 dann endlich seine erste Hauptrolle spielte: In Matthias X. Obergs Regiedebüt, der Tragikomödie "Unter der Milchstraße", spielte er einen Studenten, der sich durch einen Schlafwagenschaffner-Job sein Geld verdienen muss. Buschs Spiel an der Seite von Christiane Paul und Sophie Rois war wie immer gut, aber leider taugte der Film nichts. Nach weiteren kleineren Rollen in Filmen wie "Leben in Angst" (1996), der missratenen Komödie "Dumm gelaufen" (1997) oder als Zivildienstleistender in Udo Wachtveitls Regiearbeit "Silberdisteln" folgte dann die oben schon erwähnte Hauptrolle in "23".
Nun häuften sich die Angebote für den Darsteller, denn noch im gleichen Jahr sah man ihn in dem Krimi "Sperling und das schlafende Mädchen" an der Seite von Dieter Pfaff und 1999 in dem Mehrteiler "Klemperer - Ein Leben in Deutschland". Gelungen war auch das TV-Drama "Zehn wahnsinnige Tage", in dem sich Busch als angehender Polizist mit einer schönen Asylantin alias Indira Varma herumschlagen musste. Dagegen konnte man Achim von Borries Drama "England!" (2000) getrost vergessen. Nicht viel besser war auch Rainer Kaufmanns Regiearbeit "Kalt ist der Abendhauch", der trotz Top-Besetzung nicht überzeugen konnte. Ganz im Gegensatz dazu präsentierte Hans-Christoph Blumenber sein außergewöhnliches Doku-Drama "Deutschlandspiel" und auch der "Schimanski"-Krimi "Tödliche Liebe" (beide 2000) konnte sich durchaus sehen lassen.
2002 spielte Fabian Busch in dem Justizdrama "Ich hab es nicht gewollt - Anatomie eines Mordfalls" einen engagierten Pflichtverteidiger, während das Drama "Ein Schiff wird kommen" eine ziemlich unglaubwürdige Angelegenheit war. Einen bindungsunfähigen jungen Mann gab Busch dann in der Komödie "Liegen lernen" (2003), um im Jahr darauf die Hauptrolle in dem Sciencefiction-Thriller "Vakuum" zu übernehmen. Das Drama "Farland" zeigte Busch einmal mehr an der Seite von Laura Tonke und in "Der Untergang" verkörperte er den Obersturmbannführer Stehr, bevor er erneut für Hans-Christoph Blumenberg für das heraussragende Dokudrama "Die letzte Schlacht" (2005) vor der Kamera stand. Nach Buschs Rolle als junger Heinrich Heine in der Biographie "Denk ich an Deutschland in der Nacht" (2005) folgte erst einmal wieder zwei Krimis, zunächst "Kommissarin Lucas - German Angst" (2006) mit Ulrike Kriener und 2007 die "Tatort"-Episode "Tatort - Der Tote vom Straßenrand".
Weitere Filme mit Fabian Busch (Auswahl): "Frankie" (1995), "Kuppke", "Kinder ohne Gnade", "Geisterstunde - Fahrstuhl ins Jenseits" (alle 1996), "Raus aus der Haut" (1997), "Mein Kind muss leben" (beide 1998), "Einfach raus" (1999), "Vergessene Ritter", "1000 Meilen für die Liebe", "Tatort - Quartett in Leipzig" (alle 2000), "Weihnachten" (2002), "Der Tramper" (Kurzfilm), "SommerHundeSöhne" (beide 2004), "Video Kings" (2007), "Die Jagd nach dem Schatz der Nibelungen", "Der Heckenschütze", "Finnischer Tango", "Sklaven und Herren", "Die Tränen meiner Mutter", "Der Vorleser" (alle 2008), "Die Jagd nach der heiligen Lanze", "Tatort - Der Schrei", "Gegengerade" (beide 2010), "Tatort - Ordnung im Lot", "Die Jagd nach dem Bernsteinzimmer", "Abseitsfalle" (alle 2012), "Verbrechen nach Ferdinand von Schirach - Fähner" (Serie), "Vom Fischer und seiner Frau" (beide 2013), "Er ist wieder da" (2015), "Sex & Crime" (2016).