Zur Einstimmung auf "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" wiederholt ProSieben den dritten und letzten Teil der "Hobbit"-Trilogie. Bilbo Beutlin gerät fast ein wenig ins Abseits. Dafür dürfen Zwerge, Orks, Elfen und Menschen endlich in die episch auserzählte Entscheidungsschlacht ziehen.
Das Finale der von Peter Jackson inszenierten "Hobbit"-Trilogie wird seinem martialischen Namen "Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere" (2014) natürlich voll und ganz gerecht. Wobei der putzige Titelheld angesichts des Endkampfs von Zwergen, Elfen, Orks und Menschen fast zum Nebendarsteller degradiert wird. Aber wie bei jedem an die Substanz gehenden Kräftemessen fühlt man sich zum Schluss geplättet, überwältigt, ausgelaugt – und auch ein wenig traurig. ProSieben wiederholt den Blockbuster nun zur besten Sendezeit, der Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt: Am Freitag, 2. September, warten mit dem Start der Fantasyserie "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" (abrufbar bei Amazon Prime Video) neue Abenteuer auf Mittelerde-Fans.
Im eisig-tristen Wasserstädtchen am Fuße des großen Schatzberges Erebor wütet der unvorsichtigerweise geweckte Drache Smaug – er hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Trotzdem kann er in letzter Minute durch einen Meisterschuss des Bogenschützen Bard (Luke Evans) getötet werden. Zwergen-Anführer Thorin Eichenschild (Richard Armitage), der mehr und mehr zum eigentlichen Protagonisten des letzten Handlungsdrittels wird, hat sich in die gigantische Höhlen-Schatzkammer verkrümelt – auf zunehmend verzweifelter Suche nach dem mythischen Arkenstein.
Was Thorin nicht ahnt: Ausgerechnet der pfiffige Hobbit Bilbo (Martin Freeman), der ja ursprünglich wegen seiner diebischen Fingerfertigkeit mit auf die Reise genommen wurde, hat sich des Steins bemächtigt – eine weitere unheilvolle Heimlichkeit, wie man sie ja schon vom magischen Ring kennt.
Pluspunkt des in technischer Hinsicht erstklassigen und bis in alle Details beeindruckend kostbar produzierten Films sind natürlich einmal mehr die grandiosen Schauwerte – mit fantastischen Bauten, großartigen Kampf-Choreografien (schrecklich, aber fast ohne Blut!) und wirklich archaischen Landschaften. Trotz allem fehlt der Handlungsführung ein wenig das Herz – und der Mut zu Raffungen. Vor allem wenn man – wie vermutlich sehr viele einstige "The Hobbit"-Leser – ohnehin weiß, wie das Märchen endet.
"Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere" war 2014 der bis dato letzte Film aus der Welt der Hobbits und Orks. Mit "Die Ringe der Macht" will Amazon Prime Video jetzt wieder angreifen – und lässt sich das einiges kosten. Insgesamt soll die Prestige-Serie mehr als eine Milliarde Euro verschlingen. Ob die teuerste Serie aller Zeiten auch zu den besten gehören wird?
Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere – Fr. 02.09. – ProSieben: 20.15 Uhr