Chantal de Freitas

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Geboren
26.07.1967 in Kiel, Deutschland
Alter
57 Jahre
Sternzeichen
Biografie
Mit einigen Achtungserfolgen war die Schauspielerin die Karriereleiter Stufe um Stufe hochgestiegen: In "Lauras Entscheidung" (1994) sah man sie zusammen mit Suzanne von Borsody und Matthias Habich, in "Stadtgespräch" spielte sie an der Seite von Katja Riemann, sowie in "Tatort - Fetischzauber" (1996) (mit Manfred Krug) und "Alles wird gut" (1997, Regie: Angelina Maccarone) zeigte Chantal de Freitas, dass sie das Zeug zu Charakterrollen hatte.

Doch als sie mit ihren Lebenspartner Kai Wiesinger ("Kleine Haie", "14 Tage lebenslänglich") - mit dem sie bereits in "Der Leihmann" (1994) spielte - 1998 in New York vor den Standesbeamten trat, war längst klar, dass die bildhübsche Chantal für die nächsten Monate keine Drehtermine annehmen würde, da sie ein Baby erwartete. 1998 war sie allerdings in "Polizeiruf 110 - Schellekloppe" zu sehen - gemeinsam mit Oliver Stokowski als Hauptkommissar. Zur Erinnerung: Diese Krimi-Reihe, einst in der DDR als Pendant zum westdeutschen "Tatort" ins Leben gerufen, eroberte sich als einzige Sendung des ostdeutschen Fernsehens einen dauerhaften Platz in der ARD. In der Folge ging es um einen jahrelang ungeklärt gebliebenen Versicherungsbetrug im hessischen Offenbach, bei dem ein Polizist ums Leben kam.

Mit Chantal de Freitas als Fahnderin leistete sich das deutsche Fernsehen seinerzeit eine weitere Novität. Nach Kolleginnen wie Ulrike Folkerts, Iris Berben - mit der Chantal de Freitas 1997 in dem Beziehungsdrama "Simones Entscheidung" zusammenarbeitete - und Hannelore Elsner ging mit ihr erstmals eine dunkelhäutige Kommissarin auf Schicht.

Als exotische Fahnderin Carol Reeding hat sie sich bei den Kollegen und im Milieu mancher Vorurteile und Gehässigkeiten zu erwehren. Seinerzeit antwortete sie auf die Frage, ob sie die neue Fernseh-Vorzeigefrau multikultureller Toleranz sei, mit "nein, überhaupt nicht, die Hautfarbe spielt für die Kommissarin zwar eine gewisse Rolle, aber keine Hauptrolle. Ich empfinde das im Film genau so, wie im wirklichen Leben: Es gibt immer mal Anfeindungen. Aber die werfen mich nicht um."

Chantal hatte viele Talente und Hobbys: Die Tochter eines Panamaners und einer Deutschen sprach Englisch, Spanisch, Französisch, hielt sich mit Fechten, Basketball und Reiten fit. Als wäre das nicht genug, konnte die begabte Schauspielerin locker einen Mezzosopran anstimmen oder Flamenco, Jazz und Ballett tanzen. Wenn Chantal und ihr Ehemann Kai nicht gerade in ihrer 1999 gegründeten Produktionsgesellschaft "Arranque Filmproduktion" arbeiteten oder vor der Kamera standen, spielten sie zusammen auf dem Golfplatz oder joggten um die Alster. Oder sie tummelten sich in der Küche, denn gemeinsames Kochen war bis zur Trennung 2012 fast täglich angesagt.

Am 2. Juli gab der Anwalt der Familie von Chantal de Freitas auf Anfrage der Deutschen Presseagentur bekannt, dass die Sängerin und Schauspielerin plötzlich und unerwartet verstorben sei. Nähere Angaben zur Todesursache und Todeszeitpunkt wurden nicht gemacht. De Freitas, die 2010 ihr erstes Album "Independence" veröffentlicht hatte, arbeitete gerade an einer neuen CD. Sie hinterlässt zwei Töchter.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieser Seite war als Todestag von Chantal de Freitas der 2. Juli angegeben worden. Da dies bis heute nicht bestätigt ist, haben wir uns entschieden, keinen Todestag mehr zu veröffentlichen. Sobald neue Angaben zum Todeszeitpunkt bekannt werden sollten, werden wir diese veröffentlichen.

Weitere Filme mit Chantal de Freitas: "Polizeiruf 110 - Kleiner Engel" (1998), "Polizeiruf 110 - Totenstille" (1999), "Millennium Love - Ich habe dich nie vergessen" (1999), "Fahrerflucht" (2003), "Kleine Fische" (2007), "Einsatz in Hamburg - Ein sauberer Mord", "Stubbe - Von Fall zu Fall - Im toten Winkel" (beide 2008).

Foto: Screenshot ww.chantaldefreitas.de chantaldefreitas.de

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