Nach seiner Ausbildung an der Royal Academy of Dramatic Art ging Julian Glover 1953 zum Theater. Er wurde Mitglied der Royal Shakespeare Company und wirkte bei großen Aufführungen wie "Viel Lärm um Nichts", "Antonius & Cleopatra" und "Cyrano de Bergerac" mit. 1963 hatte er seine erste Kinorolle in Tony Richardsons Kostümfilm "Tom Jones - Zwischen Bett und Galgen". Dieser Film wurde 1963 mit vier Oscars ausgezeichnet, u.a. als bester Film des Jahres. 1964 folgte ein Auftritt in Frank Tashlins Erfolgskomödie "Die Morde des Herrn ABC" und 1965 gehörte Glover zum Cast von Desmond Davis' Melodram "Hier war ich glücklich".
"Das grüne Blut der Dämonen" (1967) war ein Sciencefiction-Film aus der "Quatermass"-Reihe von Roy Ward Baker, "Teuflische Spiele" (1968) ein Fantasythriller mit Anthony Quinn und Michael Caine und Clive Donner besetzte Glover in seinem Abenteuerfilm "Alfred der Große - Bezwinger der Wikinger" (1968). Mit Timothy Dalton spielte Glover 1970 in der Emily-Brontë-Verfilmung "Sturmhöhe", bevor er 1971 als Nachfolger von Sean Connery für die Rolle des legendären Geheimagenten James Bond gehandelt wurde. Doch diesen Part musste er dann doch an Roger Moore abtreten. Dafür trat er im gleichen Jahr in Franklin J. Schaffners Historiendrama "Nikolaus und Alexandra" auf.
1974 sieht man Julian Glover in dem Hochspannungs-Thriller "18 Stunden bis zur Ewigkeit" und wieder unter der Regie von Tony Richardson in dem Kriminalfilm "Eine todsichere Sache". "Ein Mann stellt eine Falle" (1974), ein Politthriller von Ken Hughes, zeigte Julian Glover an der Seite von James Coburn. In den Achtzigerjahren war Julian Glover vermehrt in TV-Filmen wie "Kim" (1984), "Behind Enemy Lines" (1985) und "Anastasia" (1986, mit Amy Irving in der Titelrolle) zu sehen, bevor er in John MacKenzies Spionagethriller "[mo.1986_das_vierte_protokoll:Das vierte Protokoll]" (1986) und in Richard Attenboroughs Drama "Schrei nach Freiheit" kleine Nebenrollen spielte. In den Neunzigerahren folgten weitere Kinofilme wie "Die Schatzinsel" (1990) mit Charlton Heston und Oliver Reed, die gelungene Komödie "King Ralph" (1990) mit John Goodman und Peter O'Toole sowie das TV-Drama "Der Infiltrator" (1994) mit Oliver Platt.
Weitere Filme mit Julian Glover: "Oldenberg" (1967, TV), "Das Haus des Schreckens" (1967), "Hinter dem Ende der Welt" (1969, TV), "Antonius und Cleopatra" (1973), "Hitler: The Last Ten Days" (1973), "Luther" (1973), "Henry V." (1979, TV), "Heinrich VIII" (1979, TV-Mini-Serie), "Ivanhoe" (1982, TV), "Hitze und Staub" (1982) von James Ivory, "Jenseits der Morgenröte" (1985, TV-Mini-Serie), "Mandela" (1987, TV), "Der geheime Garten" (1987, TV), "African Amok - Die Jagd nach dem weißen Gold" (1990), "Not Mozart" (1991, TV), "Der Preis für eine Million" (1993), "The House Of Angelo" (1997), "The Dance Of Shiva" (1998), "Vatel" (2000), "Das Buch Eva - Ticket ins Paradies", "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" (beide 2002), "Troja" (2004), "Scoop - Der Knüller" (2006), "Mirrors" (2008).
Vor allem in den Sechziger- und Siebzigerjahren übernahm Glover zahlreiche Gastauftritte in Tv-Serien wie etwa "Mit Schirm, Charme und Melone", "Doctor Who", "Simon Templar", "Jason King" und "New Scotland Yard". In den 80er folgten Auftritte in "Remington Steele" und "Casualty" und in den 90ern "Rumpole Of The Baily", "Bergerac", "Lovejoy" und "Bruder Cadfael".