Julie Christie, Tochter eines Teeplantagen-Besitzers, studiert zunächst Kunst am Brighton Technical College, dann in Paris, später geht sie in London an die Central School of Speech and Drama. Schon früh ist sie mit der Royal Shakespeare Company auf Tournee. Bei Julie Christie verbindet sich ausgesprochene Schönheit mit wirklichem Talent. In den 60er und 70er Jahren spielt sie viel im Fernsehen, so etwa die Titelrolle der Serie "A for Andromeda" (1960). In den 'Swinging 60th' gilt die schöne Blonde als Muster eines neuen Mädchentypus. Sie spielt kleine Rollen in Filmen von Ken Annakin, bis sie 1963 und 65 die Hauptrollen in John Schlesingers "Geliebter Spinner" und "Darling" übernimmt.
Für "Darling" bekommt sie den Oscar. 1964 noch war sie bei John Ford in der weiblichen Hauptrolle von "Cassidy, der Rebell" zu sehen. Das Jahr 1965 wird das Jahr ihres großen Erfolges: Sie ist die Geliebte des "Doktor Schiwago" Omar Sharif bei David Lean. Ein Jahr später folgte die Doppelrolle der Ehefrau und Geliebten des Feuerwehrmanns alias Oskar Werner in François Truffauts "Fahrenheit 451" und 1967 die Hauptrolle in "Die Herrin von Thornhill". Richard Lester besetzt sie in "Petulia" (1968), Joseph Losey in "Der Mittler" (1970), Robert Altman in "McCabe und Mrs. Miller" (1971, mit Warren Beatty), und "Nashville" (1975), Nicolas Roeg in "Wenn die Gondeln Trauer tragen" (1973) und Hal Ashby in "Shampoo" (1974) wiederum an der Seite von Warren Beatty, in dessen Regiedebüt "Der Himmel soll warten" sie ebenfalls spielt. Gelungen ist auch ihre Rolle als attraktive junge Frau, die von einem Computer begehrt wird, in dem Sciencefiction-Thriller "Des Teufels Saat" (1977).
Mit Ausnahme von James Ivorys "Hitze und Staub" (1983) arbeitet sie in den 80er Jahren vorwiegend in amerikanischen Außenseiter-Produktionen wie "The Gold Diggers" (1984) von Sally Porter, Sidney Lumets "Power - Der Weg zur Macht" (1985) und einem Fernsehfilm über Yilmaz Güney (1987), sowie in europäischen Filmen wie Bernhard Sinkels IG-Farben-Vierteiler "Väter und Söhne" (1984). 1996 spielt sie die Aislin in Rob Cohens "Dragonheart", die Gertrude in Kenneth Branaghs "Hamlet" und 1997 ist sie Phillis Mann in Alan Rudophs "Liebesflüstern".
Weitere Filme mit Julie Christie: "Crooks Anonymous", "O Darling - was für ein Verkehr" (beide 1962), "In Search of Gregory" (1969), "Memoiren einer Überlebenden" (1981), "Die Rückkehr des Soldaten", "Entscheidung am Kap Horn" (beide 1982), "Getrennte Tische" (1983), "Die Leidenschaft der Miss Mary", "Bitterer Champagner" (beide 1986), "In Malaysia wartet der Tod" (1989), "Narren des Schicksals" (1990), "Tote Gleise" (1992), "Karaoke" (1996, TV-Mehrteiler), "The Miracle Maker" (TV, nur Stimme, 2000), "Alle lieben Lucy", "The Hermit of Amsterdam", "No Such Thing" (alle 2001), "Belphégor - Das Phantom des Louvre" (2002), "Troja", ein Gastauftritt in "Harry Potter und der Gefangene von Askaban", "Wenn Träume fliegen lernen" (alle 2004), "Das geheime Leben der Worte" (2005), "An ihrer Seite" (2006), "New York, I Love You!" (2008), "The Company You Keep - Die Akte Grant" (2012).