Schon im zarten Alter von acht Jahren spielt Willowy Geraldine Chaplin, die Tochter des legendären Komikers undFilmemachers Charlie Chaplin, ihre erste Rolle in Papas Film "Rampenlicht" (1952).
Vater Chaplin schickt seine Tochter zunächst in die Schweiz auf ein Internat. Nach einer Tanzausbildung beginnt sie ihre Karriere beim England's Royal Ballet. 1965 erhält sie, von Regisseur David Lean während einer Aufführung in Paris entdeckt, ihre erste bedeutende Filmrolle neben Omar Sharif in "Doktor Schiwago" - dies bedeutet den ersten internationalen Erfolg für die seinerzeit 21-Jährige. Während der Dreharbeiten zu diesem Drama verliebt sie sich in den spanischen Regisseur Carlos Saura, mit dem sie lange Jahre liiert bleibt. In neun seiner Filme ist sie zu bewundern: "Peppermint Frappé" (1967), "Stress zu dritt" (1968), "Höhle der Erinnerungen" (1969), "Garten der Lüste" (1970), "Anna und die Wölfe" (1973), "Züchte Raben" (1975), "Elisa, mein Leben" (1977), "Verbundenen Augen" (1978), und "Mama wird hundert Jahre alt" (1979).
Neben diesen Produktionen agiert sie auch in amerikanischen und englischen Projekten. In den Siebzigerjahren sieht man sie in dem Abenteuerfilm "Die drei Musketiere" (1973) von Beatles-Regisseur Richard Lester und Robert Altman verpflichtet sie für einige seiner Filme, so etwa für "Nashville" (1975), "Buffalo Bill und die Indianer" (1976) und eine "Eine Hochzeit" (1978). Für die Darstellung in dem Kinohit "Nashville" erhält sie 1976 eine Golden Globe-Nominierung. Einen sehenswerten Auftritt hat sie auch in Alan Rudolphs Regiedebüt Willkommen in Los Angeles" (1976). Danach wird es ruhiger um Geraldine Chaplin. Die zweifache Mutter nimmt nur noch wenige Rollen an, wie etwa in James Ivorys Episodenfilm "Der Tanzpalast" (1977). In "Du wirst noch an mich denken" brilliert sie 1978 als Psychopathin.
1987 gehört Geraldine Chaplin zum Starensemble von Michael Radfords gefeierten Krimimelodram "Die letzten Tage in Kenya", ein Jahr später steht sie erneut unter der Regie von Alan Rudolph in der Gesellschaftssatire "Wilde Jahre in Paris" vor der Kamera. 1989 spielt sie zusammen mit Kim Novak und Ben Kinsley in dem Melodram "Meine liebe Rose". In den Neunzigern taucht sie in der biographischen Verfilmung "Chaplin" (1992) neben ihren Geschwistern Hannah und Sidney Chaplin wieder auf. In dem Drama die "Zeit der Unschuld" von Martin Scorsese agiert sie 1993 neben namhaften Schauspielerinnen wie Michelle Pfeiffer und Winona Ryder.
Danach sah man sie in Nebenrollen wie etwa in Jodie Fosters Regiearbeit "Familienfest und andere Schwierigkeiten", in "Jane Eyre" (1995) und "Crimetime - Das Auge des Verbrechens" (1996), "Mutter Theresa" (1997) in dem gleichnamigen Kinofilm, eine Hauptrolle in der missratenen Komödie "Beresina oder die letzten Tage der Schweiz" (1999), sowie in den Bibelfilmen "Maria - Die heilige Mutter Gottes" (1999) und "Am Anfang" (2000).
Weitere Filme mit Geraldine Chaplin: "Herrscher der Insel" (1969), "Balduin, der Sonntagsfahrer" (1970), "Vier Musketiere - Die Rache der Mylady" (1974), "Nordwestwind" (1976), "Verhängnisvolle Freundschaft" (1978), "Mord im Spiegel" (1980), "Das Leben ist ein Roman" (1983), "Rückkehr der Musketiere" (1989), "Duell der Leidenschaften" (1990), "Zwischensaison" (1992), "Auf fremdem Felde" (1993), "Gullivers Reisen" (1995), "Die Abenteuer des Odysseus" (1997), "Sprich mit ihr - Hable con ella" (2002), "Rosamunde Pilcher: Wintersonne" (2003), "Without Love", "A Christmas Carol", "Die Brücke von San Luis Rey" (alle 2004), "Oculto", "BloodRayne", "Melissa P.", "Im Bann der Südsee", "Marple: Sleeping Murder" (alle 2005), "Das Waisenhaus" (2007), "Wolfman" (2010), "Und wenn wir alle zusammenziehen?", "Der Mönch" (beide 2011), "The Impossible" (2012), "Another Me - Mein zweites Ich" (2013), "Amapola - Eine Sommernachtsliebe", "Ich und Kaminski" (beide 2014).