Fantasygeschichten sind unter anderem dazu da, aus dem eigenen Alltag zu entfliehen und eine Weile in einer aufregenderen oder zumindest schöneren Welt zu verbringen. Solche Konstrukte können aber auch einen Spiegel für die Realität sein, um diese auf übertragene Weise einfacher abzubilden. Diesem Prinzip folgt auch Regisseur J. A. Bayona mit seinem Mix aus Fantasyfilm und Jugenddrama.
Schwierige Kindheit
Darin erträumt sich der 12-jährige Conor (Lewis MacDougall) ein riesiges Baumwesen (im Original von Liam Neeson gesprochen), welches zwar furchteinflößend ist, Conor gleichzeitig aber auch hilft. Seine Mutter Elizabeth (Felicity Jones) leidet an Krebs, was dem Jungen schwer zu schaffen macht. Das drohende Ableben der Erkrankten führt dazu, dass ihr Sohn in der Schule anders als seine Mitschüler behandelt wird und außerdem von seiner Großmutter (Sigourney Weaver) versorgt wird, zu der er ein eher schlechtes Verhältnis hat.
In dieser schwierigen Zeit tritt das Monster in Conors Leben, das ihm lehrreiche Geschichten erzählt und ihn dazu animiert, sein Schicksal in die Hand zu nehmen.
Zauberhafte Vision
2016 erzählte Steven Spielberg mit "BFG - Big Friendly Giant" die Geschichte eines Kindes, das auf ein Monster trifft. Wie dieser Film ist auch Bayonas Werk von fantastischen und märchenhaften Elementen geprägt, die auf der Leinwand wahre Augenweiden sind.
Dabei vernachlässigt er die Botschaft hinter den Bildern nicht: Dass das Leben ungerecht sein kann, jedoch niemand die Schuld trägt.