Spätestens als Sonderermittler in der überdurchschnittlichen Krimi-Reihe "Der Adler Die Spur des Verbrechens" kennt man auch bei uns den blonden Dänen Jens Albinus. Der Sohn eines Pfarrers und einer Lehrerin besuchte von 1985 bis 1989 die Schauspielschule in Aarhus, dem ein langjähriges Engagement am dortigen Theater folgte. Ab 1994 ging er nach Kopenhagen, hatte dort Auftritte auf unterschiedlichen Theaterbühnen (auch am Dänischen Staatstheater). Ab 1996 übernahm er auch kleinere Rollen in Filmen wie etwa die eines Lehrers in "Der Traumflieger" (1996). Es folgten ein paar Engagements im Ausland (Strindbergs "Der Vater" an der Berliner Volksbühne, "Der seidene Schuh" am Basler Nationaltheater) und ab 1999 auch Regiearbeiten fürs Theater. So wurde etwa auch seine Bearbeitung von Michel Houellebecqs "Ausweitung der Kampfszene" 2002 im dänischen Fernsehen gezeigt.
Erste internationale Aufmerksamkeit erzielte Albinus zweifellos 1998 durch seinen recht freizügigen Auftritt in Lars von Triers Dogma-Film "Idioten". Mit von Trier arbeitete Albinus auch in der Folgezeit häufig zusammen. So man ihn in einer Nebenrolle in "Dancer In The Dark" (2000), in Testaufnahmen für "Dogville" (2003) und wieder in einer Hauptrolle in "The Boss of It All" (2006). Seit 2004 spielt Albinus die Hauptrolle des Hallgrim Ørn Hallgrimsson in der Krimi-Reihe "Der Adler Die Spur des Verbrechens", deren bislang 24 Folgen vom deutschen Koproduzenten, dem Zweiten Deutschen Fernsehen, in zwölf Folgen in Spielfilmlänge zusammengefasst wurden: "Der Adler - Die Spur des Verbrechens - Codename: Sisyphus", "Codename: Skylla", "Codename: Ares", "Codename: Hades", "Der Adler - Die Spur des Verbrechens - Codename Kronos", "Der Adler - Die Spur des Verbrechens - Codename Agamemnon", "Der Adler - Die Spur des Verbrechens - Codename Tantalus", "Der Adler - Die Spur des Verbrechens - Codename Keres" (alle 2005), "Der Adler - Die Spur des Verbrechens - Codename: Kalypso", "Der Adler - Die Spur des Verbrechens - Codename: Thanatos", "Der Adler - Die Spur des Verbrechens - Codename: Minos" und "Der Adler - Die Spur des Verbrechens - Codename: Ithaka" (alle 2006).
Im September 2007 wurde Albinus Vater. Mutter des Kindes ist seine langjährige Lebensgefährtin Marina Bouras, die griechisch-stämmige Kollegin und Ko-Star aus "Der Adler". Für seine Leistungen erhielt Jens Albinus bislang drei Auszeichnungen: als Theaterschauspieler 1995 den Lauritzen-Preis, als Theaterregisseur für die Spielsaison 2001/02 und als Filmschauspieler den Preis der dänischen Filmakademie 2003 für die beste männliche Hauptrolle in Nils Malmros "At kende sandheden".
Weitere Filme mit Jens Albinus (Auswahl): "Bryggeren" (TV-Mehrteiler), "Portland" (beide 1996), "Den blå munk" (1998), "Din for altid" (1999), "Fruen på Hamre", "Die Bank", "Zacharias Carl Borg" (alle 2000), "Gottlieb", "Skjulte spor" (TV-Serie, eine Folge), "Far from china" (alle 2001), "Hotellet" (TV-Serie, eine Folge, 2002), "Krøniken" (TV-Serie, eine Folge), "In deinen Händen" (beide 2004), "The Boss of It All" (2006), "Erik Nietzsche - de unge år", "Daisy Diamond", "Ibrahim" (alle 2007), "This is Love" (2009), "Die Wahrheit über Männer" (2010), "Nymphomaniac 1" (2013), "Nymphomaniac 2" (2014), "Silent Heart - Mein Leben gehört mir" (2014).