1988 erregt sie international Aufsehen mit ihrem ersten Spielfilm "Salaam Bombay!", der in Co-Produktion mit Frankreich und England entstand. Krishna, der Held, stammt aus einem kleinen Dorf in der Provinz, doch in den Straßen der großen Stadt Bombay fühlt er sich schon heimisch, schnell freundet er sich mit den Leuten an, die dort leben, erlebt aber auch viele Enttäuschungen, Unterdrückung und Betrug. Trotz einiger Zugeständnisse an den Publikumsgeschmack - wohl aus der notwendigen westeuropäischen Coproduktion resultierend - ist dies ein sehr eindringlicher Film.
In Cannes erhält Mira Nair die Camera D'Or als besten Spielfilm und den Prix du Publique für diesen großen Erfolg. Ihr nächster Film "Mississippi Masala" (1991) ist eine Rassen überschreitende Liebesgeschichte im amerikanischen Süden mit Denzel Washington und Sarita Choudhury. Nair ist heute von Mitch Epstein geschieden, der ihre beiden Filme produzierte.
1995 erzählt sie in "Die Perez-Familie" von Kuba-Flüchtlingen, die in den 80er Jahren nach Florida kommen. In den Hauptrollen sind neben Marisa Tomei und Alfred Molina Anjelica Huston und der Charakterdarsteller Chazz Palminteri zu sehen. Im gleichen Jahr entsteht als deutsch-indische Koproduktion das Melodram "Kama Sutra". 1998 folgt das Aids-Drama "My Own Country", 2001 "Monsoon Wedding" und 2002 eine Episode zu "11'09''01 - September 11". 2004 schließlich entsteht das Drama "Vanity Fair - Jahrmarkt der Eitelkeit" und 2006 mit "The Namesake - Zwei Welten, eine Reise" ebenfalls ein ambitioniertes Drama. Dagegen blieb das Drama "Amelia" weit hinter den Erwartungen zurück.