Immer ein wenig skurril und ausgeflippt und gegen den Strich gebürstet - der ehemalige Sänger und Musiker der Rockgruppe Amon Düül aus den frühen Siebzigerjahren ist ein Typ, den man nicht so schnell vergisst. Schräge Figuren in seiner weit mehr als hundert Rollen umfassenden Filmographie sind sein besonderes Metier. Doch Zacher spielt sie nicht nur, er gibt sich auch persönlich witzig-schräg und exzentrisch. Drogen (Heroin) und Alkohol brachten ihn in den Achtzigerjahren bis an den Ruin. Rund zehn Jahre hat er im Knast verbracht, etwa 20 Mal (meist wegen Drogenbesitz) soll er verhaftet worden sein. So genau weiß er das wohl selbst nicht. Seine im Oktober 2002 erschienene Biographie "Endstation Freiheit" spricht Bände.
Kellner, Barmixer, Sänger, Musiker und Tänzer war der gelernte Bäcker und Konditor gewesen. In Berlin-Kreuzberg, wo er 1994 eine Kneipe eröffnete, begründete er das "Ein-Groschen-Theater" mit. Dort sah ihn Helmut Käutner und verhalf dem Amateur-Mimen 1961 zu seinem Filmdebüt in "Zu jung für die Liebe?". Zacher nahm anschließend Unterricht in der Fritz-Kirchhoff-Schauspielschule und der Ufa-Schauspielschule und schlug an der Kleinen Komödie in Hamburg die Schauspielerlaufbahn ein. Populär jedoch wurde der Anti-Biedermann erst durch den Film.
Seit Mitte der Sechzigerjahre arbeitet er mit Regisseuren wie Ulrich Schamoni ("Es", 1965; "Chapeau claque", 1973), Peter Lilienthal, Robert van Ackeren ("Der letzte Schrei", 1974; "Die Venusfalle" 1988), Hans W. Geisendörfer und Reinhard Hauff zusammen. Er spielt in Fassbinders "Berlin Alexanderplatz" (1980) und in "Liebling Kreuzberg", wirkt im "Tatort", im "Polizeiruf 110" und vielen anderen Serien ("Die Stadtindianer") mit. Hier spielt er den Zocker, den Verlierer, den kleinen Ganoven und spleenigen Lebenskünstler. Für seine Rolle als scheiternder Gauner neben Burkhard Driest in "Endstation Freiheit" (1980, Regie: Volker Hauff) hatte er 1981 den Bundesfilmpreis erhalten.
Ein schwerer Autounfall (1969), Morphium-Präparate, gefolgt von Drogen werfen den Schauspieler immer wieder zurück. Die Achtzigerjahre sind geprägt von Entzügen, Gefängnisaufenthalten und Geldproblemen. Zehn Jahre dauert es, bis der Schauspieler Anfang der Neunziger seine Sucht in den Griff bekommt. Im Film und in Talkshows pflegt er weiter sein Image des schodderig-frechen Typen mit Herz und Lebenserfahrung. Zacher ist durchaus witzig. Das öffnete ihm die Tür für die Komödie und den Kinderfilm - und offenbar auch für das Dschungelcamp.
Gemeinsam mit elf weiteren Kandidaten zog er im Januar 2016 für die zehnte Staffel der RTL-Show "Ich bin ein Star - Holt mir hier raus!" in den australischen Dschungel.
Weitere Filme mit Rolf Zacher: "Der Partyphotograph" (1968), "Ein Hoch der Liebe" (1969), "Morgens um Sieben ist die Welt noch in Ordnung" (1969), "Mädchen... nur mit Gewalt" (1970), "Liebe, so schön wie Liebe" (1971), "Eine Handvoll Zärtlichkeit" (1972), "Ermittlungen gegen Unbekannt" (1974), "Lieb Vaterland, magst ruhig sein", "Der letzte Schrei" (beide 1975), "Der Zauberberg" (1981), "Annas Mutter" (1983), "Tapetenwechsel" (1984), "Tatort - Das Haus im Wald" (1984), "Tatort - Miese Tricks" (1985), "Otto Spalt", "Smaragd", "Peng! Du bist tot!" (alle 1987), "Rosinenbomber" (1988), "Schweinegeld - Ein Märchen der Gebrüder Nimm", "Tatort - Blutspur" (beide 1989), "Bei mir liegen Sie richtig" (1990), "Mörderische Entscheidung", "Der Brocken" (beide 1991), "Go Trabi, Go 2", "Tatort - Blindekuh" (beide 1992), "Voll normaaal", "Der Sommer des Falken", "Zwei Brüder" (Krimiserie mit den Wepper-Brüdern), "Fünf Millionen und ein paar Zerquetschte" (alle 1994), "Eine Frau will nach oben", "Die Männer vom K3 - Keine Chance zu gewinnen" (beide 1995), "Ein Rucksack voller Lügen" (1996), "Weibsbilder", "Dr. Monika Lindt - Kinderärztin, Geliebte, Mutter - Zirkusfieber" (Pilot zur Serie), "Tatort - Tod im Jaguar", "Ich bin kein Mann für eine Frau" (alle 1996), "Letzte Chance für Harry", "Polizeiruf 110 - Diskokiller", "Polizeiruf 110 - Mordsmäßig Mallorca" (alle 1998), "Voll auf der Kippe" (Klamotte mit Mike Krüger), "Der Schatz, der vom Himmel fiel", "Mensch, Jesus!" (alle 1999), "Maximum Speed - Renn um dein Leben!" (2000), "Väter" (2002), "Lattenknaller" (2003), "Männer wie wir" (2004), "Dr. Sommerfeld - Zwischen allen Stühlen", "Andersrum", "Tatort - Bienzle und der Tod in der Markthalle" (alle 2005), "Chaostage", "Lulu und Jimi" (beide 2008), "Ohne Gnade" (2013), "Tod den Hippies – Es lebe der Punk!" (2014).
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