Er war Schauspieler und Autor, berühmt wurde er jedoch durch einen Bankraub, für den er fünf Jahre ins Gefängnis wanderte: Burkhard Driest. Driest studierte Rechtswissenschaften in Kiel, Berlin und Göttingen. So konnte er sich nach seinem Bruch also beinahe selbst verteidigen. Von 1965 bis 1970 verbrachte er seine Zeit in den Strafanstalten von Göttingen, Hannover, Braunschweig, Lingen und Celle. Zeit, die er nutzte, denn während seines Knast-Aufenthalts schrieb er den Roman "Die Verrohung des Franz Blum".
Das Werk war erfolgreich, so dass Driest 1974 auch das Drehbuch zur Verfilmung seiner Geschichte unter der Regie von Reinhard Hauff übernahm. Außerdem spielte er seine erste Hauptrolle. Drei weitere seiner Drehbücher wurden in der Folgezeit von Reinhard Hauff verfilmt: der TV-Film "Zündschnüre" (1974) nach dem Roman von Franz Josef Degenhardt, "Paule Pauländer" (1974) sowie der Kinofilm "Endstation Freiheit" (I983), in dem Driest ebenfalls mitspielte.
Zusammen mit Lucas Heller verfasste Burkhard Driest außerdem acht weitere Filmdrehbücher, darunter die Komödie "Hitler's Son" (I976) unter der Regie von Rod Amateau sowie "Karate Kid III" (1989) von John G. Avildsen. Zu seinen weiteren Werken gehören u. a. die Drehbücher zur TV-Serie "Zwischen 18 und 20" sowie zu den Kinofilmen "Querelle - Ein Pakt mit dem Teufel" (1982) nach dem gleichnamigen Roman von Jean Genet, verfilmt von Rainer Werner Fassbinder.
"Annas Mutter" (1983) - hier führte Driest auch Regie -, "Kalt in Kolumbien" (1984) von Dieter Schidor sowie das Fernsehspiel "Sanfte Morde" von Bernd Schadewald sind weitere Drehbuchadaptionen von Driest. Letzteres basierte auf seinem gleichnamigem Roman. Als Autor veröffentlichte er außerdem "Bluthochzeit" (1978), "Mann ohne Schatten" (1982) sowie "Halbstark in Peine" (1994).
Burkhard Driest war auch für das Theater tätig: Für das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg übersetzte er "Instant Enlightment" und führte gemeinsam mit Andrew Carr Regie (1986), er beteiligte sich an "Andy", einem Musical für das Schauspielhaus Hamburg unter der Regie von Peter Zadek, und schrieb das Stück "Judit", das 1997 im Hessischen Staatstheater Wiesbaden uraufgeführt wurde.
Auch als Schauspieler stand er auf deutschen und Schweizer Bühnen und spielte verschiedene Film- und Fernsehrollen im In- und Ausland, darunter z. B. in "Steiner - Das Eiserne Kreuz" (1976) von Sam Peckinpah, "Stroszek" (1976) von Werner Herzog, das Werner-Herzog-Porträt "Was ich bin, das sind meine Filme" (1978), Wolfgang Staudtes "Tatort" "Tatort - Schussfahrt" (1980), "Leuchtturm des Chaos" (1982) von Wolf-Eckart Bühler, "Der Havarist" (1984), ebenfalls von Wolf-Eckart Bühler, "Taxi nach Kairo" (1987) von Frank Ripploh, "Der Ausbruch" (1997) von Mark Schlichter und "I love you, Baby" (2000) von Nick Lyon.
Ab 1982 lebte Burkhard Driest in Hollywood. Für weitere Schlagzeilen war er gut, als Horst Jansons Ex-Ehefrau Monika Lundi ihm vorwarf, sie vergewaltigt zu haben. Burkhard Driest hat das immer bestritten, zu einer Verurteilung ist es nie gekommen. 1991 kehrte er nach Europa zurück und lebte Dublin. Außerdem war er Dozent an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin.