Humorkultur

Lachen verboten: Hazel Brugger über die Schweiz

17.04.2025, 08.25 Uhr
Hazel Brugger, die gefeierte Kabarettistin mit Schweizer Wurzeln, spricht über die Unterschiede zwischen deutscher und schweizerischer Komik. In der sechsten Staffel von "LOL: Last One Laughing" stellt sie sich erneut der Herausforderung, nicht zu lachen, und analysiert im Interview die humoristischen Eigenheiten der Schweiz.

Hazel Brugger, gefeierte Kabarettistin mit Schweizer Wurzeln, schreibt mit ihrem Auftritt in Staffel sechs von "LOL: Last One Laughing" (ab Donnerstag, 17. April, bei Amazon Prime) Geschichte: Bereits zum vierten Mal stellt sich die 31-Jährige der Herausforderung, unter den Augen der Kamera tunlichst nicht zu lachen. Privat ist Brugger mit dem deutschen Komiker Thomas Spitzer verheiratet – und das lässt natürlich die Frage aufkommen: Prallen da zwei verschiedene Humorkulturen aufeinander?

"Das ist eine gute, heilende Erfahrung"

"Es gibt große Unterschiede darin, wie Deutsche und Schweizer sozialisiert sind", erklärt Hazel Brugger im Interview mit der Agentur teleschau. Und obwohl sie nach eigenen Worten selbst noch nicht genau weiß, was Humor eigentlich ist, hat sie klare Vorstellungen davon, was er bewirken kann: "Man lässt Druck ab und merkt: Ich bin nicht allein mit diesem Problem. Wir alle hier im Raum lachen! Das ist eine gute, eine heilende Erfahrung. Letzteres funktioniert bei Deutschen und Schweizern gleich. Mit dem Unterschied, dass der Druck bei den Schweizern größer ist, weil das Ventil fester zugeschraubt war."

"Die Schweiz ist ein absolutes Humor-Entwicklungsland"

Mit feinem Gespür und gewohntem Wortwitz analysiert Hazel Brugger die Eigenheiten ihres Heimatlandes. "Der Schweizer ist schwer zu knacken. Wenn man ihn dann aber einmal hat, wird er schnell zum Fan und geht nie wieder weg. Die Schweizer sind treue Menschen", sagt sie.

Noch pointierter wird Brugger, wenn es um die humoristische Entwicklung der Eidgenossenschaft geht: "Die Schweiz ist ein absolutes Humor-Entwicklungsland. Außerdem sind wir komplexbeladen." Auch das Verhältnis zu Deutschland nimmt Brugger kritisch unter die Lupe: "Schweizer denken immer, die anderen – vor allem die Deutschen – würden schlecht über sie reden. Weil wir langsam, steif und unlustig wären. Die Wahrheit ist aber, dass die Deutschen fast gar nicht über die Schweiz nachdenken. Das ist uns dann aber auch wieder nicht recht. Ich denke, wir haben ein Minderwertigkeitsproblem."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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