Seit 2018 ermittelt Désirée Nosbusch in der beliebten "Irland-Krimi"-Reihe im Ersten. Mit viel Leidenschaft für das Land und für ihre Rolle verkörpert die Schauspielerin die Polizeipsychologin Cathrin Blake. In dem Justizkrimi "Ein fall für Conti" im ZDF steht Désirée Nosbusch als mutige Anwältin für ihre Klienten ein. Im Interview hat die Schauspielerin verraten, was sie an den Figuren reizt und berichtet über eine besondere Szene, die sie auch nach Drehschluss, lange nicht mehr losgelassen hat.
Neue Folgen vom "Irland-Krimi" im Ersten und "Ein Fall für Conti" im ZDF
Die Folge "Blackout" des "Irland-Krimis" ist am 12. Oktober um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen und bereits ab 10. Oktober in der ARD Mediathek abrufbar. Die Folge „Mond über Galway“ kommt am 19. Oktober um 20.15 Uhr im Ersten und ist ab 17. Oktober in der ARD Mediathek. Im April lief die erste Folge der ZDF-Reihe "Ein Fall für Conti". Anfang des nächsten Jahres können sich die Zuschauer auf die zweite Episode des Justizdramas freuen.
Im „Irland-Krimi“ spielen Sie eine Polizeipsychologin. Was hat Sie dazu bewogen, die Hauptrolle der TV-Reihe zu übernehmen und somit über mehrere Jahre zu verkörpern? Gab es etwas, dass Sie besonders an Ihrer Rolle gereizt hat?
Das war damals ein bisschen wie ein "Ritterschlag" wenn ein Sender einem eine eigene Reihe anbietet. Ich war mir zuerst unsicher, ob ich eine Reihe annehmen möchte. Ich habe ein bisschen das Problem, wenn es heißt 'wir Deutschen steigen irgendwo aus in der Welt und auf einmal sprechen alle deutsch und wir erzählen eine deutsche Geschichte‘. Und da fehlt es mir oft an Authentizität. Und mit diesem Gefühl bin ich damals in die Gespräche reingegangen. Dann hatte ich aber das Glück, dass ich auf Produzenten stieß, die das gleiche Ziel verfolgten. Und ich bin da auch nicht enttäuscht worden. Ich finde den Irland-Krimi sehr authentisch. Wir versuchen wirklich dem Land, den Menschen und der Kultur und den ganzen mystischen Geschichten gerecht zu werden.
Was hat Sie speziell an der Rolle gereizt?
Ich fand es spannend, dass ich keine klassische Kommissarin in dem Krimi spiele. Ich finde, es gibt ganz tolle Kommissarinnen im deutschen Fernsehen und da hatte ich nicht das Gefühl, als müsste ich mich da noch irgendwie einreihen. Und nun eine Kriminalpsychologin, die sich von einer anderen Perspektive mit in die Fälle einarbeitet und einmischt fand ich reizvoll. Und da ich jemand bin, der sich sehr viele Gedanken grundsätzlich über das Leben, die Menschen und die Dinge, die passieren macht, kommt mir das natürlich sehr entgegen. Ich durfte damals mitreden, was Autoren und Regisseure angeht und das ist bis heute so, dass man mich sehr miteinbezieht, was nicht selbstverständlich ist im Fernsehen. Von daher bin ich sehr glücklich mit unseren Irland-Krimi.
Gibt es eine bestimmte Szene, die einen bleiben Eindruck hinterlassen hat? Etwas, das Ihnen besonders in Erinnerung bleiben wird?
Es gab so eine Szene, die im "Irland-Krimi" letzten Jahres gezeigt wurde und die nochmal kurz in den aktuellen Folgen zu sehen sein wird. Dabei hat sich ein ehemaliger Liebhaber von mir als gewalttätiger Mann herauskristallisiert. Das war die Szene, wo ich betäubt und an den Haaren durch den Raum gezogen wurde. Die führte dazu, dass ich kurz mal ausgetickt bin. Die konnte ich nicht so leicht abschütteln. Die musste auch nur einmal gedreht werden, aber die war so intensiv, dass wir danach Drehschluss hatten. Da hatte ich große Schwierigkeiten wieder auszusteigen. Das ist mir zuvor in der Form noch nicht passiert. Da hatte ich mal meine Grenzen nicht genau im Griff, bis wo man geht. Diese Szene wird mir in Erinnerungen bleiben.
Gab es im Laufe Ihrer Karriere einen Moment, wo Sie sich geweigert haben eine Szene zu drehen?
Das Drehbuch liest man sich im Vorfeld durch, das gehört als Schauspieler zum Beruf sich damit auseinanderzusetzten und sicherlich sind auch Bücher dabei, die man ablehnt, weil es einfach nicht zu den Vorstellungen passt. Natürlich gibt es ab und zu Diskrepanzen während des Drehs. Da muss man drüber Diskutieren. Aber wenn man Glück hat mit guten Leuten zu arbeitet...und ich schätze mich seit ein paar Jahren sehr glücklich...geht es ja immer darum gemeinsam das Beste rauszuholen. Dann findet man dann auch immer einen Weg. Ganz früher als junger Mensch, hat es schon mal Situationen gegeben, wo man sich später dachte 'hätte ich mal eher eine Frage gestellt und nicht einfach nur vertraut', aber da lernt man ja im Alter hinzu, dann weiß man, worauf man achten muss.
Auf welche zukünftigen Projekte können sich die Zuschauer in nächster Zeit freuen?
Während diese zwei "Irland-Krimis" im Oktober im TV laufen, fangen wir schon wieder an in Irland zu drehen. Dann sind wir schon wieder mit den neuen Folgen beschäftigt. Das ist immer so eine Geschichte, wenn man schon dreht und dann kommt die Quote, von den Filmen, die man zuletzt gedreht hat. Dann betet man immer das sie gut ist, damit die Stimmung am Drehort positiv bleibt. Weihnachten läuft dann wieder "Sissi", die dritte Staffel. Und im vergangenen Sommer haben wir die zweite Folge von "Ein Fall für Conti" abgedreht, die kommt dann Anfang des nächsten Jahres ins TV. Da verspreche ich mir viel von, denn es war ein besonders toller Dreh. Wir sind da noch am Fine-tunen nach der Richtigen Mischung aus Krimi und Justizdrama. Ich glaube, da sind wir auf einem sehr guten Weg. Dann fange ich einen Sechsteiler für die ARD-Mediathek "Das zweite Attentat" mit Barbara Eder in der Regie (Regisseurin der Serie "Der Schwarm") an.