"The Masters" ist das wohl wichtigste Golf-Turnier der Welt. Für Bernhard Langer ist der Wettbewerb der letzte Einsatz in Augusta. prisma nähert sich dem Phänomen Golf.
Der Golfsport hat bei Teilen der Bevölkerung immer noch ein Imageproblem. „Golf ist nur was für Millionäre“ oder „das ist doch kein Sport“ sind langlebige Vorbehalte von Skeptikern. Demgegenüber stehen die Fakten: Golf stärkt Balance, Kraft und Lungenfunktion. Der Bayerische Golfverband rechnet auf seiner Homepage vor: „Bei einer zu Fuß absolvierten 18-Loch-Golfrunde macht man 11 000 bis 17 000 Schritte, verbraucht circa 1 200 Kalorien und legt 6,5 bis 13 Kilometer zurück.“ Das ist kein Pappenstil und sollte verdeutlichen, dass Golfen nicht nur Spaß macht, sondern Bewegung, Konzentration und Naturerlebnis vereint.
Dass viele Menschen sich dessen mittlerweile bewusst sind, beweist die steigende Popularität der Sportart während der vergangenen Jahre. Laut dem Statistik-Dienst „Statista“ ist die Zahl der in Deutschland aktiven Golfer in den 20 Jahren zwischen 2003 und 2023 um mehr als die Hälfte auf über 680 000 Sportlerinnen und Sportler angewachsen. Vor allem im Leistungsbereich ist Deutschland in dieser Sportart gut aufgestellt. Allerdings gibt es vergleichsweise wenig Nachwuchs im Breitensport. „Das muss man natürlich alles ein wenig relativieren“, sagt Oliver Tzschaschel, Leiter Kommunikation beim Deutschen Golf Veband (DGV). So seien die Jugendlichen, die sich für den Golfsport begeisterten, zwar nicht mehr ganz so zahlreich wie noch vor einigen Jahren. Doch die Qualität habe sich erhöht. „Die Jugendlichen, die heute Golf als Leistungssport betreiben, sind qualitativ im Vergleich zu denen, die vor fünf Jahren zu den Spitzensportlern gehörten, besser geworden.
Jemand, der jetzt Spitzenwettkämpfe im U16-Bereich gewinnt, ist von seinem Leistungsniveau her also stärker. Das soll allerdings nicht davon ablenken, dass wir im Amateursport noch mehr Zuwachs in den unteren Altersklassen brauchen“, sagt Tzschaschel, der weiß: Die Spitze speist sich aus der Breite. „Wir können nur immer wieder dazu animieren, sich den Golfsport mal anzuschauen.
Auf der Website www.golfglueck.de kann jeder Interessierte einen Club in seiner Nähe ausfindig machen und ein Schnuppertraining vereinbaren. Was passiert, wenn sich die allerbesten Golfer zum Schlagabtausch treffen, kann vom 10. bis 13. April beim prestigeträchtigen US Masters Turnier in Augusta, USA, beobachtet werden. Dabei sind Superstars wie die aktuelle Nummer eins der Weltrangliste, der Amerikaner Scottie Scheffler, der Brite Rory McIlroy oder der Schwede Ludvig Åberg. Auch der Deutsche Bernhard Langer (67) geht noch einmal ins Rennen. Langer gibt bei den diesjährigen US-Masters seinen offiziellen Abschied von diesem prestigeträchtigen Turnier. Eigentlich wollte der legendäre Sportler im vergangenen Jahr bereits letztmalig teilnehmen, aber ein Achillessehnenriss verhinderte die Teilnahme des Masters-Siegers von 1985 und 1993. Dass Langer sich noch einmal das grüne Masters-Jackett anziehen darf, das für den Sieger maßgeschneidert wird, ist allerdings nicht sehr wahrscheinlich.
Der nationale Golf-Nachwuchs steht geschlechterübergreifend allerdings mit einigen jungen Talenten in den Startlöchern, die in Zukunft bei diversen renommierten Turnieren für Furore sorgen dürften. Zum Beispiel mit der 19-jährigen Helen Briem, die als eines der größten weiblichen Golf-Talente in Deutschland gilt. Oder mit dem 17-jährigen Leopold Heß, dem amtierenden Deutschen Lochspielmeister. Viele weitere Infos gibt es unter: www.golf.de
„US Masters in Augusta“
Ab 10. April sendet Sky das Turnier im Augusta National Golf Club live und bietet Highlights und Analysen.