Homosexuelle Liebe war in der DDR kein Thema, vielmehr wurde sie als "Überbleibsel dekadenter bürgerlicher Moral" gebrandmarkt. Geredet wurde darüber nicht, doch trotzdem gab es schwule und lesbische Paare, die ihre Liebe allerdings im Verborgenen leben mussten. Und wenn man diese Liebe offen zeigte und für sie eintrat, wurde man auch schon mal kurzerhand zum Staatsfeind erklärt
Das Regieduo Markus Stein und Ringo Rösener verarbeitet in seinem Dokumentarfilm die Geschichte homosexueller Liebe in der DDR und befragte dazu so unterschiedliche Männer wie den Künstler Jürgen Wittdorf, den Friseur Frank Schäfer, den Bürgerrechtler Eduard Stapel und den Glaskünstler John Zinner, der sein Coming-Out in einem kleinen Dorf im Thüringer Wald erlebte. Sie alle erzählen, wie sie mit ihrem Anderssein in der DDR lebten und zurecht kamen - der eine mehr, der andere weniger. So ist dies keine zusammenhängende Geschichte homosexueller Liebe in der DDR, sondern vielmehr das mosaikartige Bild von Einzelschicksalen, die sehr individuell mit der damaligen Problematik umgingen.
Foto: Salzgeber