Oliver Stone wurde als Sohn einer fanzösischen Mutter und eines amerikanischen Vaters geboren. Er war Lehrer, Taxifahrer und Soldat der Handelsmarine. 1967 und 1968 diente er in der U.S. Infanterie in Vietnam, er wurde zweimal im Kampf verletzt und mit dem Purple Star und dem Bronze Star ausgezeichnet. Nach seiner Rückkehr aus Vietnam schloss er seine vor dem Krieg begonnenen Studien an der New York University Film School ab. Von seinen frühen Drehbuchausflügen wie "Midnight Express" (1978) für den er seinen ersten Oscar erhielt, bis zu seinen Regiearbeiten "Natural Born Killers" (1994), "Nixon - Der Untergang eines Präsidenten" (1995) und "U-Turn - Kein Weg zurück" (1997) hat Oliver Stone die Möglichkeiten des Mediums Film stets mit Werken ausgereizt, die ihm das Lob der Kritik einbrachten, aber auch leidenschaftliche Diskussionen provozierten.
Sein 1991 entstandener Film "John F. Kennedy - Tatort Dallas" (mit Kevin Costner, Joe Pesci und Tommy Lee Jones) entfachte eine spektakuläre nationale Debatte über die wahren Hintergründe der Ermordung von Präsident John F. Kennedy. Vom politischen Establishment und den Nachrichten-Medien wurde der Film aufs Schärfste verurteilt, während sich die Filmkritik und das Kinopublikum begeistert zeigten und das dreistündige Drama zum Kassenerfolg machten. Die Kontroverse, die der Film ausgelöst hatte, führte schließlich so weit, dass der Kongress ein von Präsident George Bush unterzeichnetes Gesetz verabschiedete und die Öffentlichmachung von Millionen Seiten von Regierungsdokumenten über die Kennedy-Ermordung bewirkte, die eigentlich noch einige Jahrzehnte unter Verschluss hätten bleiben sollen. Noch nie zuvor hatte es eine ähnliche Reaktion der Regierung auf einen Spielfilm gegeben.
Stones Film vor "U-Turn", "Nixon", wurde zwar von Anhängern des verstorbenen Präsidenten angegriffen, brachte es aber dennoch auf vier Oscar-Nominierungen und wurde von der Kritik für sein ausgeglichenes und mitfühlendes Porträt von Richard Nixon gelobt. Die Washington Post schrieb: "... der Film lässt alles im amerikanischen Kino seit 'Schindlers Liste' (1993) verblassen" und Entertainment Weekly ehrte "Nixon" als "Besten Film des Jahres". Insgesamt wurde Oliver Stone elfmal für einen Oscar nominiert, als Drehbuchautor, Produzent und Regisseur. Dreimal konnte er die höchste Auszeichnung der Filmindustrie entgegennehmen: für das Buch von "Midnight Express", 1978 und als Regisseur von "Platoon" (1986) mit Charlie Sheen, Tom Berenger und Willem Dafoe und "Geboren am 4. Juli" (1989) mit Tom Cruise und Willem Dafoe. Überdies erhielt er drei Golden Globes als bester Regisseur und einen als bester Drehbuchautor.
Stone hat mit "A Child's Night Dream" seinen ersten Roman veröffentlicht, der auf seinen Erlebnissen als 19-Jähriger basiert und in den USA von St. Martin's Press veröffentlicht wurde. Weitere Filme von Oliver Stone als Regisseur: "Die Herrschaft des Bösen" (1974), "Die Hand" (1980), das Bürgerkriegs-Drama "Salvador" (1986) mit James Woods, der Hochfinanz-Thriller "Wall Street" (1987) mit Michael Douglas und Charlie Sheen, "Talk Radio" (1988), der Musikfilm "The Doors" (1991) mit Val Kilmer und Meg Ryan, "Zwischen Himmel und Hölle" (1993).
Oliver Stone fungierte stets als Koproduzent der Projekte, die er selbst inszeniert. Außerdem war er Produzent, Koproduzent oder ausführender Produzent der Spielfilme "Scarface", "Blue Steel" (1988), "Die Affäre der Sunny von B." (1990), "Iron Maze - Im Netz der Leidenschaft" (1991), "Zebrahead" (1992), "South Central" (1992), "Töchter des Himmels" (1993), "The New Age" 1994), "Larry Flynt - Die nackte Wahrheit" (1996), "Killer" (1996), "Freeway" (1996) und "Savior - Soldat der Hölle" (1997). Für das Fernsehen produzierte Stone die Miniserie "Wild Palms" (1993), "Incident" und "The McMartin Trial", für den er einen Emmy gewann. Oliver Stone schrieb auch die Drehbücher zu den Filmen "Conan - Der Barbar" (1981), "Scarface" (1983) und "8 Millionen Wege zu sterben" (1986). Außerdem hatte er 1993 einen Gastauftritt in "Dave"
1999 drehte Stone das nächste Regiewerk: Das Sport-Drama "An jedem verdammten Sonntag" mit Al Pacino, Cameron Diaz und James Woods. Nach einem Porträt des kubanischen Revolutionsführers Fidel Castro in "Comandante" entstand 2004 sein nicht unumstrittenes Werk "Alexander". 2006 schließlich verarbeitete er den 11. September 2001 in dem Drama "World Trade Center" und lieferte 2010 die langweilige "Wall Street"-Fortsetzung "Wall Street - Geld schläft nicht". Nicht sonderlich gelungen ist auch der Drogen-Thriller "Savages" (2012). Stone ist Vater von drei Kindern und lebt in Los Angeles.