Seit Anfang der Siebzigerjahre gehört James Woods zu den versiertesten Schauspielern der amerikanischen Kino- und TV-Landschaft. Er hat bereits mit Regiegrößen wie Sergio Leone, Oliver Stone, Martin Scorsese, Richard Attenborough und Bruce Beresford zusammengearbeitet. So sah man ihn etwa als Zuhälter in Scorseses "Casino" (1995) und als Präsidentenberater in Oliver Stones "Nixon - Der Untergang eines Präsidenten" (1995). Ein hübsches Detail am Rande: Acht Jahre zuvor hatte er in dem Thriller "Bestseller" einen Gangster gespielt, der mit einer Nixon-Maske verkleidet ein Polizei-Depot überfällt.
James Woods wuchs als Sohn eines Armeeoffiziers auf, und die Familie wechselte deshalb häufig ihren Wohnsitz. Seine Schulzeit verbrachte er auf Rhode Island. Woods' Interesse für die Schauspielerei wurde während seiner Studienzeit am Massachusetts Institut of Technology geweckt, wo er in etlichen Aufführungen der dortigen Studenten-Theatergruppe, der Harvard Theatre Group und der Boston Theatre Company auf der Bühne stand. Im letzten Semester schmiss er sein Studium und zog 1968 nach New York, wo er gleich in seinem ersten Stück, Brendan Behans "Borstal Boy", auf dem Broadway auftrat. Off-Broadway spielte er in dem Drama "Saved", wofür er mit einem Obie Award und einem Carence Derwent Award als vielversprechendster Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet wurde. Zu seinen weiteren Bühnenstücken während seiner New Yorker Zeit gehören "The Trial Of The Catonsville Nine", "Finishing Touches", "Green Julia" und Michael Wellers "Moonchildren", für das er den Theatre World Award gewann.
Sein Kinofilmdebüt gab Woods 1972 mit Elia Kazans "Die Besucher", weitere Kinorollen folgten. Aber erst 1979 gelang ihm mit seiner Rolle des labilen Copkillers in Harold Beckers Thriller "Mord am Zwiebelfeld" sein großer Durchbruch. Dem breiten deutschen Publikum wurde er 1979 mit seiner Rolle als jüdischer Künstler an der Seite von Meryl Streep in der viel beachteten Fernsehserie "Holocaust" bekannt. Weil Woods wie kaum ein zweiter ein Gefühl körperlicher Bedrohung auf der Leinwand transportieren kann, wurde er häufig als "bad guy" besetzt; vor allem seine Rollen als rätselhafter Gangster in Sergio Leones "Es war einmal in Amerika" (1984) und als mörderischer Psychopath in John Flynns "Bestseller" (1987) blieben in Erinnerung.
In Oliver Stones Politthriller "Salvador" (1986) stellte Woods als engagierter Fotoreporter sein schauspielerisches Können so eindrucksvoll unter Beweis, dass er 1986 als bester Hauptdarsteller für den Oscar nominiert wurde. "Der Cop" (1985) von James B. Harris war die Verfilmung eines Romans von James Ellroy. Hier lieh Woods dem leicht psychopathischen Polizeidetektiv Lloyd Hopkins sein Gesicht.
Zwischendurch durfte es auch einmal eine Komödie sein, wie John Badhams "Auf die harte Tour" (1991), in der er allerdings wieder einen harten Knochen spielte: einen Polizisten, der einem verweichlichten Hollywoodstar (Michael J. Fox) bei Einfühlung in seine nächste Rolle helfen soll. In Roger Donaldsons effektvoller Neuverfilmung von "Getaway" (1993) ist er wieder einmal der Böse. Diesmal wird er von Kim Basinger umgenietet.
Auch im Fernsehen stand James Woods oft und mit großem Erfolg vor der Kamera. So wurde er für seine eindrucksvolle Rolle als geisteskranker Bruder von James Garner in "Trage deines Bruders Bürde" (1986) mit einem Emmy Award und einem Golden Globe als Bester Darsteller ausgezeichnet, so wie er auch 1989 für sein Porträt von Bill Wilson, dem Gründer der Anonymen Alkoholiker, in "Verhängnisvolles Verlangen" den Emmy gewann. Seit 2006 spielt er in der amerikanischen Krimiserie "Shark" den bissigen Anwalt Sebastian Stark.
In Rob Reiners leider zu manipulativem Gerichtsdrama "Das Attentat" (1996) spielte Woods derart virtuos einen widerlichen Rassisten, dass ihm diese großartige Leistung eine weitere Oscar-Nominierung einbrachte. 1997 drehte Woods mit Robert Zemeckis den religiösen Sciencefiction-Film "Contact" an der Seite von Jodie Foster. Für Clint Eastwood spielte er in dem Krimi "Ein wahres Verbrechen" (1998). Seine schönen Dialoge mit Eastwood zählen zu den Highlights des insgesamt qualitativ sehr durchwachsenen Films.
Weitere Filme mit James Woods: "All The Way Home" (TV, 1971), "Footsteps" (TV), "A Great American Tragedy" (TV), "Magnum Heat" (alle 1972), "So wie wir waren" (1973) von Sydney Pollack, "Spieler ohne Skrupel" (1974) von Karel Reisz, "Foster & Laurie","Die heiße Spur" von Arthur Penn, "Distance" (alle 1975), "F. Scott Fitzgerald in Hollywood", "The Disapperance Of Aimee", "Liebe und andere Verbrechen" (alle 1976), "Raid On Entebbe", "Die Chorknaben" (beide 1977), The Gift Of Love" (1978), "The Incredible Journey Of Dr. Meg Laurel", "And Your Name Is Jonah" (beide 1979), "Nieten unter sich", "Der Augenzeuge" (beide 1980), "Gefährliche Freunde" von Ted Kotcheff, "Mord in Zelle 3", "Videodrome" (alle 1982) von David Cronenberg, "Gegen jede Chance" (1984), "Das As im Ärmel", "Eine Liebe in Montreal", "Katzen-Auge" (alle 1985), "Gefangene des Krieges" (1986), "Funny, You Don't Look 200" (1987), "Das dreckige Spiel", "Der Preis des Erfolges" (beide 1988), "Die Second-Hand Familie" (1989), "Women and Men: Stories of Seduction" (1990), "The Boys", "Sag's offen, Shirlee" (beide 1991), "Citizen Cohn - Handlanger des Todes", "Ihr größter Coup", "Chaplin" (alle 1992), "Gefallene Engel" (TV-Reihe), "Das Haus der Anderen" (beide 1993), "Der Fluch der hungernden Klasse", "Next Door - Zur Hölle mit den Nachbarn", "The Specialist" (alle 1994), "Mein Partner mit der heißen Braut", "Unter Anklage - Der Fall McMartin" (beide 1995), "Ben Tyler - Sein einzigartiger Sommer", "Killer: Tagebuch eines Serienmörders" (beide 1996) , "Shit happends" (1997), "Ein neuer Tag im Paradies", "John Carpenters Vampire" (alle 1998), "An jedem verdammten Sonntag", "Knocked Out - Eine schlagkräftige Freundschaft", "The Virgin Suicides", "Wehrlos - Die Tochter des Generals" (alle 1999), "Dirty Pictures", "Race To Space" (beide 2000), "Scary Movie 2", "Unterwegs mit Jungs" (beide 2001), "John Q." (2002), "Be Cool" (2005), "Könige der Wellen" (Sprecher, 2007), "Straw Dogs - Wer Gewalt sät" (2011), "White House Down" (2013).
Neben den erwähnten TV-Produktionen hatte Woods außerdem Gastrollen in einigen TV-Serien wie etwa "Die Straßen von San Francisco", "Einsatz in Manhattan", "Rockford: Anruf genügt", "Dream On", "Willkommen, Mr. Kotter" und "Der junge Maverick". Außerdem übernahm James Woods in jüngster Zeit auch gerne Sprecherrollen. So etwa als Hades in dem Disney-Film und der TV-Serie "Hercules" (1997 - 99), bei der Dokumentation "America's Endangered Species", dem Video-Spiel "Of Light And Darkness" (beide 1998), dem TV-Mehrteiler "Founding Fathers" (2000) sowie den beiden Animationsfilmen "Disneys große Pause" und "Final Fantasy" (beide 2001).
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