Er war einer der meist beschäftigten und erfolgreichsten Komponisten der internationalen Filmszene: Ennio Morricone. Für fast 500 Kino- und TV-Filme schrieb er die Melodien, darunter Dramen, Komödien, Spaghetti-Western und Thriller. 2007 wurde er dafür mit dem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Nach seiner Ausbildung am Santa Cecilia Konservatorium in Rom (Hauptfach: Trompete) beginnt Morricone Anfang der Sechzigerjahre mit seiner Arbeit für die Filmwirtschaft. Der Durchbruch gelingt ihn schließlich durch seine Zusammenarbeit mit dem italienischen Regisseur Sergio Leone: Die Musik zu "Für eine Handvoll Dollar" (1964), "Für ein paar Dollar mehr" (1965) und "Zwei glorreiche Halunken" (1966) machen Morricone berühmt. Unvergessen auch seine Filmmusik zu Leones "Spiel mir das Lied vom Tod" (1968) und "Es war einmal in Amerika" (1984).
Morricone war viermal für den Oscar nominiert, konnte die begehrte Trophäe - abgesehen von der oben bereits erwähnten Ehrenauszeichnung - erst im Alter von 87 Jahren für die Beste Filmmusik in Quentin Tarantinos "The Hateful 8" zum ersten Mal gewinnen.
Neben den Filmmusiken hat Morricone über 80 klassische Konzerte komponiert und vollendete 1997 seine erste Oper "Parthenope" über die Gründung Neapels, die 1998 in Palermo uraufgeführt wurde.
Weitere Soundtracks in Morricones Karriere: "Große Vögel, kleine Vögel" (1965), "Hexen von heute", "Der Gehetzte der Sierra Madre" (beide 1966), "Von Angesicht zu Angesicht" (1967), "Das verfluchte Haus" (1968), "Teorema - Geometrie der Liebe" (1968), "Die fünf Gefürchteten", "Der Clan der Sizilianer", "Ein Fressen für die Geier" (1969), "Queimada" (alle 1969), "Todesmelodie", "La Califfa", "Das Wespennest", "Brutale Stadt", "Zwei Companeros" (alle 1970), "Decamerone", "Neun im Fadenkreuz", "Pasolinis tolldreiste Geschichten", "Das Verfahren ist eingestellt: Vergessen Sie 's", "Der Coup" (alle 1971), "Mein Name ist Nobody" (1973), "Allonsanfan" (1974) von den Brüdern Taviani, "Angst über der Stadt", "Erotische Geschichten aus 1001 Nacht", "Der dritte Grad", "Trio Infernal" (alle 1974), "Der Richter und sein Henker" (1975) von Maximilian Schell, "1900" ("1900 - Gewalt, Macht, Leidenschaft", "1900 - Kampf, Liebe, Hoffnung", beide 1975) von Bernardo Bertolucci, "Ein Käfig voller Narren", "Blutspur", "In der Glut des Südens" (alle 1978) von Terrence Malick, "Freibeuter des Todes" (1979), "Die Bankiersfrau", "Die Kameliendame" (beide 1980), "Der Profi" (1981) von Georges Lautner, "Der weiße Hund von Beverly Hills" (1981), "Der Rammbock, "Das Ding aus einer anderen Welt" (1982), "Der Außenseiter", "Copkiller" (beide 1983), "Red Sonja" (1985), "Mission" (1986), "Frantic" (1987), "Anklage Massenmord" (1987), "Die Unbestechlichen" (1987) von Brian De Palma, "Cinema Paradiso" (1988) von Giuseppe Tornatore, "Die Schattenmacher" (1989),"Hamlet" (1990) von Franco Zeffirelli, "Allen geht's gut" (1990) von Giuseppe Tornatore, "Bugsy" (1991) von Barry Levinson, "Die Eskorte" (1992), "In the Line of Fire - Die zweite Chance" (1993) von Wolfgang Petersen, "Wolf - Das Tier im Manne" (1994) von Mike Nicols, "Enthüllung" (1994) von Barry Levinson, "Perfect Love Affair" (1994) von Glenn Gordon Caron, "Lolita des Südens" (1995) von Lina Wertmüller, Adrian Lynes "Lolita" (1997), Oliver Stones "U-Turn - Kein Weg zurück" (1997), Dario Argentos "Das Phantom der Oper" (1998), "Die Legende vom Ozeanpianisten" (1999) von Giuseppe Tornatore, "Der Zauber von Malèna" (2000) ebenfalls von Tornatore, "Mission To Mars" (2000) von Brian De Palma sowie "Vatel" (2000), "Fateless - Roman eines Schicksallosen" (2004), "Johannes der XXIII - Für eine Welt in Frieden" (2005), "Die Unbekannte", "A Crime - Späte Rache" (beide 2006), "Baarìa - Eine italienische Familiengeschichte" (2009).