Birgt ein kleines, ziemlich hässliches Tier ein mögliches Heilmittel gegen den Krebs in sich? Wissenschaftler setzten ihre Hoffnungen in die Nacktmulle. Wie eine ARTE-Doku nun zeigt, gelten sie neuerdings als die "Superhelden der Forschung".
Die Nager aus Ostafrika sind nur fingergroß. Mit ihrer faltigen, nackten Haut und den großen, massiven Schneidezähnen gehören sie bestimmt nicht zu den schönsten Tieren dieses Erdballs. Auch sind die gerne als "Säbelzahnwürstchen" verspotteten Säugetiere nur selten zu sehen. Die Nacktmulle leben wie in einem Insektenstaat, der von einer einzigen Königin beherrscht wird, in einem streng hierarchisch organisierten Volk zusammen unter der Erde. Ihre selbst gegrabenen, kilometerlangen Tunnelsysteme bieten ihnen nicht nur Schutz vor natürlichen Feinden. In ihrer Abgeschiedenheit haben sie ein erstaunliches Immunsystem entwickelt. In den Nacktmullen könnte das Methusalem-Gen schlummern, wie Forscher hoffen.
Die Naturdokumentation "Nacktmulle – Superhelden der Forschung" von Herbert Ostwald zeigt technisch aufwendig unter anderem mit 3D-Animationen produziert das Leben der Nacktmulle und wie sich Labore in den USA und in Deutschland nahezu um die Super-Nager für spätere vermeintlich sehr lukrative Ergebnisse reißen. Denn: Nacktmulle werden mindestens zehnmal älter als vergleichbar kleine Nagetiere wie Mäuse, sie verspüren kaum Schmerz und bekommen praktisch nie Krebs. In diesen Eigenschaften könnten die Geheimnisse für spätere medizinische Sensationen liegen. Die Hoffnung der Forscher ist, dass dieses kleine, ziemlich hässliche Tier für neuartige Medikamente gegen Schmerz, Krebs und Alterung sorgen könnte.