Bereits ihre erste Hauptrolle als junges Heimkind Alice, das mit seinem hypersensiblen Hörvermögen die Umwelt differenzierter wahrnimmt als andere Menschen, in dem preisgekrönten Kinodrama "En Garde" (2004) machte sie über Nacht bekannt. Zusammen mit ihrer Kollegin Binar Erincin wurde sie für ihre Debütrolle mit dem Bronzenen Leoparden des renommierten Internationalen Filmfestivals in Locarno als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.
Ebenso beeindruckend bleibt Maria Kwiatkowsky in Maris Pfeifers "Liebe Amelie" (2005) in Erinnerung. In dem Psychodrama gibt sie eine tolle schauspielerische Leistung in der Hauptrolle eines manisch-depressiven Teenagers, der einen Selbstmordversuch begeht ... Dafür wurde sie auf dem Filmfest München mit dem Förderpreis für die beste junge Nachwuchs-Darstellerin ausgezeichnet. Doch der schnelle Ruhm hatte seine Schattenseiten, denn noch 2005 geriet die Privatperson Maria Kwiatkowsky in die Schlagzeilen: Aufgrund privater wie beruflicher Überlastung zündete sie am Prenzlauer Berg eine Kindertagesstätte an und wurde dafür im Mai 2006 zu einer zweijährigen Jugendstrafe verurteilt, die auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Außerdem musste sie sich einer Psychotherapie unterziehen.
Doch auch nach diesem von den Medien breit getretenen Aussetzer rappelte sich Maria Kwiatkowsky wieder hoch und arbeitete weiter, verliess ihre Heimatstadt Berlin und wurde im Oktober 2006 Mitglied des Schauspielensembles am Theater in Freiburg. Maria konzentrierte sich nun fast ausschließlich aufs Theaterspiel, erst 2008 sah man sie wieder auf dem Bildschirm, dieses Mal in dem Frankfurter "Tatort" "Tatort - Der frühe Abschied" an der Seite von Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf. Ihre Fähigkeit, besonders zerrissene Charaktere mit Leben zu füllen, bewies sie danach auch in dem Krimi "Kommissarin Lucas - Vergessen und Vergeben" (2009), in dem neben Ulrike Kriener und Florian Stetter als mörderische junge Frau überzeugt, die aus ihrer Gefangenschaft befreit wird und Kommissarin Lucas als Geisel nimmt. Ebenfalls 2009 sah man sie in dem Psychodrama "Bloch - Bauchgefühl", in dem sie an der Seite von Dieter Pfaff äußerst glaubhaft die magersüchtige, Selbstmord gefährdete Jana verkörpert. Und in der Milieustudie "Die Ex bin ich" (2009), einer eindringlichen Innenansicht des Lebens der Berliner Hausbesetzerszene Anfang der Neunzigerjahre, gibt Maria Kwiatkowsky die junge Anne, die sich Sorgen um ihren Ex-Freund macht. Am nächsten morgen ist es Gewissheit. Er hat sich das Leben genommen. Nun beschließt Anne, den Traum des Toten von der besonderen Freiheit zu leben und sich an der Kunsthochschule zu bewerben.
Neben ihren Film- und Fernsehauftritten ging es auch mit Maria Kwiatkowskys Theaterkarriere weiter aufwärts, denn in der Spielzeit 2009/10 sah man sie in mehreren Produktionen der Volksbühne Berlin, deren festes Ensemblemitglied sie 2010 wurde. Und das so überzeugend, dass sie 2010 von der Zeitschrift "Theater heute" als eine der Nachwuchsschauspielerinnen des Jahres geehrt wurde. 2010 sah man Maria schließlich in ihrer ersten großen internationalen Kinoproduktion, dem gefeierten Drama "Carlos - Der Schakal", in dem sie eine Stasi-Informantin gibt. Die Weichen in Maria Kwiatkowskys Leben standen somit - im Theater wie im Kino und Fernsehen - auf Durchmarsch, als sie am 4. Juli in ihrer Berliner Wohnung an einem Herzstillstand starb. Das Ende einer hoffnungsvollen Karriere, denn "ihr dynamisches und in ihrer Jugendlichkeit doch lebensweises Schauspiel hinterlässt eine gewaltige Lücke, so die "Volksbühne" in ihrem Nachruf.
Weitere Filme und Serien mit Maria Kwiatkowsky: "Ein starkes Team - Zahn um Zahn" (2005), "Deutschland deine Lieder" (Kurzfilm), "Maria" (Kurzfilm, beide 2006), "Polar" (Kurzfilm, 2008), "SOKO Leipzig - Das Schwein", "Kommissar Stolberg - Das Mädchen und der Mörder (beide 2010), "Polizeiruf 110 - Einer trage des anderen Last" (2011), "Die Erfindung der Liebe" (2013).
Foto: WDR/Olga Film
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