Der Sohn eines jüdischen Musikers und Plattenhändlers und einer katholischen Mutter ist unter Benediktinermönchen groß geworden. An der Indiane University entdeckte man sein musikalisches Talent, doch die dramatische Kunst zog Kevin mehr an, er ging vier Jahre mit John Houseman's Actiong Company auf Tournee.
Später brillierte er in zwei außergewöhnlichen Off-Broadway "Hamlet"-Inszenierungen", die zweite unter seiner Regie. Sein Filmdebüt lieferte er 1982 in dem Drama "Sophies Entscheidung" an der Seite von Meryl Streep. Er spielte häufig unter der Regie von Lawrence Kasdan: "Der große Frust" (1983), "Silverado" (1985) und "Grand Canyon" (1991). 1988 wird er über Nacht mit dem Kinoerfolg "Ein Fisch namens Wanda" zum Star. Für die Nebenrolle des verrückten Gangsters in diesem Film erhielt er einen Oscar.
In "Wilde Kreaturen" (1997) - eine Komödie mit der gleichen Besetzung - spielt er den herrlichen neuseeländischen Medienmogul, der mit Hilfe seines Sohnes - ebenfalls von Kline gespielt - ein Riesengeschäft machen will. Zuvor spielte er in der hintergründig bösen Satire "Dave" (1993) eine weitere Top-Rolle: US-Präsident Bill Mitchell erleidet einen tödlichen Schlaganfall - aus dem Koma wird er nicht mehr erwachen. Seine rechte Hand, der ehrgeizige Bob Alexander, hat den kleinen Stellenvermittler Dave Kovic alias Kevin Kline engagiert, der Mr. Präsident verblüffend ähnlich sieht. Bald wächst der 'neue Präsident' in sein Amt ein, will wirklich etwas für das amerikanische Volk, die Armen und Kranken tun. Der regenerierte Präsident stellt ein Finanzprogramm auf, das wirklich die soziale Verantwortung eines demokratischen Staates ernst nimmt.
Regisseur Ivan Reitman und sein Drehbuchautor Gary Rossv kennen ihren Frank Capra und seinen "Mister Smith Goes to Washington", tragen aber gleichermaßen den neuen Verhältnissen Rechnung. Konnte James Stewart als Pfadfinder aus der Provinz auf geradem Weg Senator werden, so bedarf es heute eines Märchens, um aus dem Dschungel von Korruptionen herauszufinden: Der falsche Präsident tut für das Land das Richtige, wertet den aufrechten, aber vom Beraterstab des Präsidenten missachteten Vizepräsidenten auf und sorgt dafür, dass dieser honorige Mann sein Nachfolger wird. Ivan Reitman präsentiert das als faszinierende Trivialkomödie, in der der Charakterkomiker Kevin Kline in der Haupt- und Doppelrolle brilliert.
Seit 1989 ist Kevin Kline mit der Schauspielerin Phoebe Cates verheiratet. Weitere Filme mit Kevin Kline: "Liebe ist nur eine Illusion" (1986), "Schrei nach Freiheit" (1987), "Im Zeichen der Jungfrau" (1988), "Ich liebe dich zu Tode" (1990), "Lieblingsfeinde - Eine Seifenoper" (1991), "Chaplin" - als Douglas Fairbanks-, "Gewagtes Spiel" (beide 1992), "Prinzessin Caraboo" (1994, mit seiner Frau), "French Kiss" (1995), "Looking for Richard" (1996), "Der Glöckner von Notre Dame" (Stimme im Original), das faszinierende Drama "Der Eissturm", die spritzige Komödie "In & Out - Rosa wie die Liebe" (alle 1997), Michael Hoffmans Shakespeare-Adaption "Ein Sommernachtstraum", der Western im Sciencefiction-Ambiente "Wild Wild West", das tränenselige Werk "Das Haus am Meer" (2001), "De-lovely - Die Cole Porter Story" (2004), "Der rosarote Panther", "Robert Altman's Last Radio Show" (beide 2006), "Trade - Willkommen in Amerika", "Vielleicht, vielleicht auch nicht" (beide 2007), "Die Schachspielerin" (2009), "Die Lincoln Verschwörung" (2010), "Freundschaft Plus" (2011), "Last Vegas" (2013).