Der Sohn eines Reverend besucht John Hurt die Schule in Lincoln, geht dann an die St. Martin's School of Art in London. An der Royal Academy of Dramatic Arts lernt er das Schauspielhandwerk. Erste Tätigkeit als Schauspieler seit 1960 im Fernsehen, wo er bis heute, häufig auch als Sprecher tätig ist. So war er in der beliebten TV-Serie "The Jim Henson Hour" Erzähler und Gastgeber des Star-Autor-Regisseurs Jim Henson.
1962 gibt John Hurt am Londoner Arts Theatre sein Bühnendebüt, im gleichen Jahr tritt er erstmals im Film auf. In Fred Zinnemanns "Ein Mann zu jeder Jahreszeit" ist er der Richard Rich, eine erste Paraderolle spielt er in John Hustons "Dave - Zuhaus in allen Betten" (1967), 1970 sieht man ihn an der Seite von Richard Attenborough als den Mann, der in "John Christie, Frauenmörder von London" anstelle des wirklichen Täters hingerichtet wird. Eine seiner besten Rollen spielt John Hurt in dem Fernsehfilm "Wie man sein Leben lebt" nach dem autobiographischen Report "The Nacked Civil Servant" von Quentin Crisp. Crisp alias John Hurt ist der erste britische Bürger, der sich offen zu seiner Homosexualität bekennt. Einen Homosexuellen spielt er auch in Michael Ciminos verkanntem Meisterwerk "Heaven's Gate - Das Tor zum Himmel" (1980).
John Hurt, der in zahlreichen Filmen den Prototyp des leidenden, kaputten Menschen verkörpert, wurde für seine erschütternden Rollen in dem brutalen Gefängnisfilm von Alan Parker "Midnight Express" (1987) und David Lynchs aufregenden Melodram "Der Elefantenmensch" (1980) jeweils für den Oscar nominiert, doch zunächst schnappt ihm Christopher Walken den Oscar für "Die durch die Hölle gehen" (1978) vor der Nase weg, dann ist es Robert De Niro für "Wie ein wilder Stier" (1980).
Zu den besten Rollengestaltungen des Charakterdarstellers gehören Stephen Frears "Die Profikiller" (1984), wo er einen gefährlichen Auftragskiller spielt, der im Lauf der Zeit immer mehr Gefühle für seinen Deliquenten entwickelt. Zu seinen faszinierenden Auftritten gehört ein Film, der in den Kinos bei uns untergegangen ist: Michael Radfords "Die letzten Tage in Kenya" (1987). Das ist ein bitterböser Blick auf die britische Nobelgesellschaft, die sich in der kolonialen Tradition in Kenya niedergelassen hat und von dort Dekadenz in tiefen Zügen praktiziert. Sex, Geld und Titel bestimmen die Welt dieser upper class, selten wird der britische Adel im Film so böse und rücksichtslos porträtiert.
Weitere Filme mit John Hurt: "Sein letzter Mord" (1976) mit Donald Sutherland, "Verlorene Liebe" (1976), Ridley Scotts Klassiker "Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" (1979) mit Sigourney Weaver, "Das Osterman Weekend" (1983) von Sam Peckinpah, "1984" (1984) mit Richard Burton, "Mel Brooks' Spaceballs" (1987) mit John Candy, "Scandal (1988) mit Joanne Whalley-Kilmer, "Tod in Namibia" (1989), "King Ralph" (1990), "Schattenwelt" (1991) mit Marthe Keller, Jim Jarmuschs "Dead Man" mit Johnny Depp, "Rob Roy" mit Liam Neeson, "Wild Bill" (alle 1995), "Liebe und Tod auf Long Island (1996), Robert Zemeckis' "Contact" mit Jodie Foster, "Der Commissioner - Im Zentrum der Macht" (beide 1997), "Lost Souls" (1999) mit Winona Ryder, "You're Dead" (1999), John Maddens Drama "Corellis Mandoline" (2001), "Gefährliche Enthüllungen", "Harry Potter und der Stein der Weisen" (alle 2001), "Dogville", "Owning Mahowny" (beide 2003), "Hellboy", "Pride - Das Gesetz der Savanne" (nur Stimme, beide 2004), "Short Order - Das Leben ist ein Buffet", "Valiant" (nur Stimme), "Der verbotene Schlüssel", "Shooting Dogs, "The Proposition - Tödliches Angebot" , "Manderlay" (alle 2005), "V wie Vendetta", (2006), "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels", "Hellboy - Die goldene Armee", "The Oxford Murders", "Outlander", "New York, I Love You!" (alle 2008), "The Limits of Control" (2009), "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1", "Brighton Rock" (beide 2010), "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2", "Melancholia", "Krieg der Götter 3D", "Dame, König, As, Spion" (alle 2011), "Snowpiercer" (2013).
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