Innovative Ideen bei "37°": Umwelt im Fokus






Ein bisschen sieht es diesmal so aus, als sei man bei der ehrenwerten "37°"-Reihe im ZDF in die falsche Sendung geraten. Wie bei der VOX-Sendung "Die Höhle der Löwen" werden von Julia Kaulbars tolle Ideen, die allesamt noch ihrer realen Vollendung entgegensehen, vorgestellt. Jede davon ist überzeugend, umweltschonend und zumindest auf den ersten Blick ziemlich praktikabel – egal, ob es sich nun um die Wiederverwertung menschlicher Exkremente als Düngemittel handelt, um die Arztpraxis, die per Lastenfahrrad zu den Patienten kommt oder um die Schafwolle von der Schwäbischen Alb, die sonst in den Abfalleimer geworfen wird.
"Wir haben keine Wahl, wir müssen etwas ändern", sagt Jungunternehmer Florian Augustin aus Eberswalde, der sich nichts Geringeres vorgenommen hat, als – padon – aus Scheiße Gold zu machen oder doch wenigstens mit ihr die Natur neu zu beleben. Schließlich sind die Ressourcen knapp. Florian ist mit seiner Umwelt schonenden Geschäftsidee bereits weit vorgedrungen. Auf allerlei Versuchsfeldern werden bereits mit sorgfältig aufbereitetem Kot Pflanzen angebaut.
Doch noch ist menschlicher Kot zur Wiederaufbereitung im Ackerbau per EG-Gesetz nicht erlaubt, obwohl die Ausscheidung so wertvolle Stoffe wie Phosphor und Stickstoff enthält. Zudem riecht die krümelige Erde, die Florian in Händen hält, nicht einmal schlecht. Der sorgfältigen Aufbereitung und Entgiftung ist es zu verdanken.
Um den notwendigen Kot einzusammeln, gründete Florian eine Firma, die sich vor allem auf Festivaltoiletten kapriziert, um dort in einer ersten Stufe die Fäkalien mit Holzspänen oder Stroh zu kompostieren. Kolibakterien, Medikamentenrückstände und Drogen werden hinterher in einer Kompostieranlage unschädlich gemacht. – Chapeau!
Ähnlich erfinderisch ist der Lastenrad-Hersteller Nico – wenn auch mit einem völlig anderen Ansatz. Mit seiner Firma sorgt er dafür, dass alles Erdenkliche mit dem Fahrrad transportiert werden kann, das sonst für jede Menge CO2-Ausstöße sorgt. Diesmal hat er eine fahrbare Arztpraxis in der Mache, mit der ein Londoner Arzt Obdachlose versorgt. Was den Londonern gefällt, ist bei uns allerdings noch nicht erlaubt.
Die auf der Schwäbischen Alb lebende Unternehmerin Inga Rubens wiederum hat für sich und andere die Herstellung von Merinowolle entdeckt. Irgendwann fiel ihr auf, dass die rund 500.000 Schafe, die es in Süddeutschland gibt, nur noch zur Umweltpflege und zur Fleischproduktion benutzt werden, nicht aber zur Wollverarbeitung wie in früheren Zeiten. Globalisierung und Billiglohnländer hatten die regionale Wollproduktion verdrängt. Was lag näher als mit einer "kleinen aber feinen" Wollproduktion auf der Schwäbischen Alb zu starten?
37°: Kreative Köpfe, große Träume – Nachhaltig wirtschaften – Di. 15.04. – ZDF: 22.15 Uhr
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Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH