Über Nacht das E-Auto vor der Haustür aufladen – das geht am einfachsten mit einer Wallbox. prisma erklärt, was es dabei zu beachten gibt.
Wer sich für ein Elektroauto entscheidet, braucht eine Möglichkeit, den Wagen aufzuladen. Diese gibt es oft an Tankstellen und inzwischen auch häufiger im öffentlichen Raum – allerdings sind die Stromzapfsäulen nicht immer bequem erreichbar. Einfacher ist es, das Auto direkt vor der eigenen Haustür aufzuladen. Dies gelingt am besten mit einer Wallbox. Sie wird meist an der Haus- oder Garagenwand angebracht und ermöglicht ein deutlich schnelleres Laden, als es über eine normale Steckdose möglich wäre Vor der Installation einer Wallbox muss die Leistungsfähigkeit des vorhandenen Hausanschlusses durch einen Profi geprüft werden, heißt es im Ratgeber „Umstieg aufs Elektroauto“ von Martin Guss für die Stiftung Warentest. Sollte der vorhandene Anschluss nicht ausreichend sein, sei es in der Regel einfacher und günstiger, die Leistung der Wallbox zu reduzieren, als den Hausanschluss zu verstärken. Es ist laut Ratgeber dabei eigentlich nicht möglich, eine „falsche“ Wallbox auszuwählen, da die Schnittstellen bei den modernen Geräten gleich sind und für alle neueren Elektroautos passen. Zur Not helfen Adapter. Hat die Wallbox eine Leistung von mehr als 3,7 kW, muss sie beim Netzbetreiber angemeldet werden, ab 12 kW Leistung ist vor der Installation eine Genehmigung des Netzbetreibers erforderlich. Hintergrund ist, dass durch das Laden eines Elektroautos über einen längeren Zeitraum eine hohe Last abgerufen wird – anders als bei den sonst üblichen Verbrauchern im Haushalt.
Die Kosten für Wallboxen variieren stark: Günstige Modelle gibt es schon für wenige 100 Euro, teurere liegen bei deutlich mehr als 1000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für Installation, Anschluss et cetera. Zu unterscheiden ist insbesondere zwischen Modellen mit 11 kW und 22 kW Leistung.
Ob sich die in der Regel teureren 22 kW-Modelle lohnen, kommt auf den Einzelfall an. Für viele aktuelle E-Auto-Modelle dürften auch 11 kW ausreichend sein. Beim Anbringen der Wallbox gibt es verschiedene Aspekte zu bedenken. Zum einen sollte die Box hoch genug angebracht werden, sodass Regen oder Schnee keine Gefahr bedeuten. Auch Tiere sollten die Wallbox möglichst nicht erreichen können, schon gar nicht um ihr „Geschäft“ daran zu erledigen. Außerdem kann eine ausreichende Installationshöhe das Rangieren einfacher machen und dabei helfen, Kollisionen zu vermeiden. Empfohlen werden oft Höhen ab einem Meter bis etwa 1,60 Meter. Zum anderen sollte bedacht werden, dass die Ladeanschlüsse am Fahrzeug an vielen verschiedenen Positionen angebracht sein können, wie auch Guss in seinem Ratgeber veranschaulicht. Selbst E-Autos vom gleichen Hersteller können demnach den Anschluss an verschiedenen Stellen haben. Die Wallbox sollte daher möglichst so angebracht werden, dass das Fahrzeug zum Laden flexibel positioniert werden kann und das Ladekabel nicht unter mechanischer Spannung steht. Ist die Wallbox außen – für andere erreichbar – installiert, sollte sichergestellt werden, dass nur berechtigte Personen ihr Auto daran laden – etwa mit einer RFID-Karte.
Übrigens: Wer eine eigene Photovoltaik-Anlage betreibt, kann sein Auto zumindest teilweise mit dem Strom aus eigener Erzeugung betanken und damit Geld sparen.