Actionreich, konsequent, witzig: "Mission: Impossible – Phantom Protokoll" beschwört die guten alten Tugenden des Agentenfilms. ProSieben wiederholt den vierten Auftritt von Tom Cruise als IMF-Agent Ethan Hunt aus dem Jahr 2011. Schon bald startet sein achter Einsatz im Kino.
Wenn sich Tom Cruise demnächst unter dem Titel "Mission: Impossible – The Final Reckoning" (Start: 21. Mai) auf seine mittlerweile achte unmögliche Kinomission begibt, liegt der erste Teil der Actionreihe ganze 29 Jahre zurück. Vermutlich zur Einstimmung auf das aktuellste Abenteuer des scheinbar ewig jung bleibenden Ethan Hunt (Tom Cruise) wiederholt ProSieben am Freitagabend zur Primetime den vierten Auftritt des IMF-Agenten, der 2011 sogar in die Rolle eines russischen Generals schlüpfte. In "Mission: Impossible – Phantom Protokoll" werden die Figuren auf ihre Funktion reduziert – sie sind ganz einfach Superagenten, Computerfreaks und Bösewichte. Das tut dem Blockbuster unheimlich gut.
Vom Schurken, dem Atomphysiker Kurt Hendricks (Michael Nyqvist), ist in der 2011er-Ausgabe der "Mission Impossible" nicht viel zu sehen. Aber das ist nicht schlimm. Dass es einen Bösewicht gibt, ist bekannt. Interessant ist ja ohnehin vor allem, wie sein bedrohlicher Plan vereitelt wird. Regisseur Brad Bird reduziert "Mission: Impossible – Phantom Protokoll" dabei auf das Wesentliche: viel Action, exotische Schauplätze, eine gute Prise Humor und jede Menge technische Spielzeuge.
Dabei ist das Drehbuch von André Nemec und Josh Appelbaum mitnichten oberflächlich, sondern eine recht kluge Betrachtung der modernen Zeit mit ihren politischen Ränkespielen, neureichen indischen Medienmogulen und schmierigen Waffenhändlern. Und das Bedrohungsszenario ist durchaus glaubhaft: Hendricks ist ein verrückter Einzeltäter, der den Terror auf eigene Rechnung in die Welt tragen will – eine Mischung aus Atomschurken und norwegischem Psychopathen, der erstmal den Kreml in die Luft sprengt und dadurch eine Krise zwischen den USA und Russland heraufbeschwört.
Mit verheerenden Folgen für das IMF-Team: Die Spezialeinheit operiert im "Phantom"-Modus. Ohne Unterstützung von außen müssen Ethan Hunt, der Computerexperte Benji Dunn (Simon Pegg) und ihre neuen Kollegen, die Agentin Jane Carter (Paula Patton) und der undurchsichtige Analyst William Brandt (Jeremy Renner), in Moskau, Dubai und Mumbai viel improvisieren. Das ist vor allem in Dubai atemberaubend: Dort wollen sie Hendricks eine Falle stellen, kommen allerdings nur von außen in den Serverraum ihres Hotels. Und das befindet sich im höchsten Gebäude der Welt.
Auch wenn die Story erfrischend geradlinig und konsequent erzählt wird: Kleine Geheimnisse und persönliche Rachemotive gibt es auch in "Mission: Impossible – Phantom Protokoll". Aber sie werden nicht überstrapaziert. Brad Bird verzichtet auf Küchentischpsychologie, auf wilde Verschwörungstheorien, auf großartig ausgewalzte private Konflikte. "Mission: Impossible – Phantom Protokoll" will einfach nur unterhalten, und Brad Bird findet den richtigen Ton, das richtige Tempo und den richtigen Rhythmus.
Mission: Impossible – Phantom Protokoll – Fr. 02.05. – ProSieben: 20.15 Uhr