Warum funktionierte Hitlers Vernichtungskrieg und die Ermordung von Millionen Juden so reibungslos? Wie kam es zur Gefolgschaft der Deutschen bis zum bitteren Ende? – Diese Fragen stellt sich Jörg Müllner im dritten Teil der ZDF-Doku "Hitlers Macht" anlässlich der Machtübernahme vor 90 Jahren.
Im dritten Teil der ZDF-Doku "Hitlers Macht" versucht Jörg Müllner unter dem Titel "Der Zerstörer" nun zur besten Sendezeit die Frage zu klären, wie es möglich war, dass eine Mehrheit der Deutschen Hitler bis zuletzt bei seinen Angriffskriegen und bei der Ermordung der Juden folgte. Hitlers Politik war auf Lügen aufgebaut, so das Fazit. Nach außen hin täuschte er Frieden vor, in Wahrheit traf er die Kriegsvorbereitungen von Anfang an nach seiner Machtübernahme. An Vergeltungsschlägen, den sogenannten "Blitzkriegen", trugen stets die anderen Schuld, dabei war die Ausrottung großer Bevölkerungsschichten im Osten stets Teil seines mörderischen Plans – ebenso wie die millionenfache Vernichtung der Juden. Hinzu kam am Ende die Angst vor dem Untergang.
"Wie kann es tatsächlich möglich sein, dass diese Zustimmung so lange anhielt?" fragt Johannes Tuchel, der Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand im Film. "Und dann sehen wir, wie tief auch rassistisches Denken, rassistische Ideologie, antisemitische Ideologie in vielen Deutschen verankert waren. Dass sie eben auch bereit waren, die Verbrechen der Nationalsozialisten zu dulden. Dass sie klaglos zugesehen hatten, wie ihre Nachbarn in Deutschland deportiert wurden. Das heißt also, sie haben die Bereitschaft, ob des eigenen Vorteils wegzuschauen. Und es gibt dann auch irgendwann bei vielen Deutschen tatsächlich eine Komplizenschaft."
Hitlers Macht (3): Der Zerstörer – Di. 31.01. – ZDF: 20.15 Uhr