Der 2017 entstandene Dokumentarfilm, der tiefe Einblicke in Höhenflüge und Abstürze eines der besten Gitarristen der Musikgeschichte ermöglicht, konnte auch auf Claptons umfangreiches Privatarchiv zurückgreifen. Nicht der einzige Blues-Höhepunkt des ARTE-Abends!
Fans streiten sich zwar immer noch über die genaue Rangfolge der größten Gitarristen aller Zeiten. Aber dass der mittlerweile 77-jährige Engländer unbedingt ganz vorne mitspielt, daran besteht kein Zweifel. Der Dokumentarfilm "Eric Clapton: Leben mit dem Blues", den ARTE im Rahmen eines kleinen Themenabends wiederholt, zeichnet eine bewegte Vita nach, die sich in den vielen Auszeichnungen – 17-facher Grammy-Preisträger, drei Aufnahmen in die Rock and Roll Hall of Fame, 2015 Eingang in die Blues Hall of Fame – nicht erschöpfend fassen lässt.
Claptons Erfolge sind immer auch Höhenflüge über tiefe Abgründe – mit schweren Alkohol- und Drogen-Phasen, die der Künstler nur knapp überlebte. Und mit Schicksalsschlägen: Eric Clapton verlor 1991 seinen damals gerade vierjährigen Sohn, als der aus einem Hochhausfenster stürzte.
Was dem Dokumentarfilm von Lili Fini Zanuck auszeichnet, ist die Nähe, die er dem Publikum ermöglicht: Erstmalig hatte der Künstler dem Drehteam Zugriff auf sein umfangreiches persönliches Archivmaterial – darunter neben vielen Bühnen-, auch Backstage-Aufnahmen, Heimvideos, private Fotos, Briefe und Tagebucheinträge – gestattet. Schnell rundet sich ein Bild: Der Blues, die melancholischste aller modernen Pop-Varianten, ist für Clapton nicht nur die zentrale Kunstform, sondern auch eine Art Lebensmotto. Schonungslos eröffnet Clapton auch Blicke auf die Dämonen, die ihn und seine Karriere oft beinahe zerstört hätten.
Im Anschluss strahlt ARTE um 23.50 Uhr den Dokumentarfilm "Eric Clapton – Nothing But the Blues" aus, bei dem kein Geringerer als Altmeister Martin Scorsese ("Gangs of New York") Regie führte.
Eric Clapton: Leben mit dem Blues – Fr. 06.01. – ARTE: 21.40 Uhr