Ein Frauenmörder wird nach 15 Jahren aus dem Gefängnis entlassen. Die Experten rätseln: Ist er noch gefährlich? Die Regie für den TV-Film "Die Frau, die einen Mörder liebte" (2000, mit Muriel Baumeister) war dagegen sonnenklar: Den charismatischen Killer spielt Max Tidof, der mit dem animalischen Charme. Dutzendfach gezeigt in Krimis wie "Tatort", "Eurocops", "Der Fahnder", "Ein Fall für zwei" und "HeliCops".
Wer in die lauernd-gestresst wirkenden Augen des Schauspielers schaut, findet Bestätigung für seine bewegten Jugendjahre. Mit 17 schmiss er die Schule. Danach standen erst mal Joints, Mädels und Gaudi auf dem Programm. Noch als angehender Bühnenschauspieler Ende der 70er schlief er wie ein Clochard unter freiem Himmel. Tidof begann seine Schauspielkarriere 1979 beim Studiotheater München. Weitere Stationen waren die Münchner Kammerspiele (1984), das Schauspiel Bonn (1987/88) und die Berliner Schaubühne (1990). Parallel dazu begann Anfang/Mitte der Achtzigerjahre seine beachtliche TV- und im Vergleich dazu eher mäßige Filmkarriere. Darin ein Highlight: Joseph Vilsmaiers "Comedian Harmonists". Die Figur des seelisch gebrochenen Ari Leschnikow bleibt zwar eine Randfigur, der Film aber sorgt für Aufsehen und Popularität.
Brillant war Tidof zuvor in der Titelrolle von Miroslav Luthers "Vergesst Mozart" (1985), danach folgten Josef Rusnaks "Das Fenster der Rouet" (1986) und Jiri Weiss' "Der Transport" (1988), man sah ihn in Heiko Schiers "Wer hat Angst vor Rotgelbblau?" (1990), zusammen mit Barbara Rudnik in Michael Lähns Krimi "Rotlicht" (1992) und Katja von Garnier besetzte ihn in ihrer gefeierten Komödie "Abgeschminkt!" (1993) mit Katja Riemann. Ebenfalls 1993 entstanden Peter Welz' "Burning Life" (1993), Frosco Dubinis "Ludwig 1881" (1993), gefolgt von Veit Helmers Kurzfilm "Surprise" (1994), Urs Eggers Krimi "In uns die Hölle" (1995) mit Katja Flint und Richard Hubers Familiendrama "Rendezvous des Todes" (1996) mit Karoline Eichhorn und Saskia Vester. Danach sah man Tidof in Thomas Bohns Komödie "Kein Mann für eine Nacht" (1998) mit Floriane Daniel, in Bernd Böhlichs ambitionierter Charlotte Link-Verfilmung "Sturmzeit" (1998) sowie in Peter Payers "Untersuchung an Mädeln" (1998). Thorsten C. Fischer besetzte ihn 1999 in "Doppeltes Dreieck" und Ute Wieland im Jahr darauf in "Dich schickt der Himmel" (2000).
Weitere Filme mit Max Tidof: "Der Experte" (1987), "Tatort - Herzversagen" (1989), "Mocca für den Tiger" (1990), "Im Teufelskreis", "Leporella", "Tatort - Ein Sommernachtstraum" (beide 1993), "Ärzte - Sportarzt Conny Knipper", "Hannah", "Zwei Brüder" (alle 1996), "Callboy", "Koerbers Akte - Kleines Mädchen - großes Geld" (beide 1997), "Männer sind wie Schokolade" (1998), "Anna - Spurlos verschwunden", "Ein Scheusal zum Verlieben", "Klinik unter Palmen", "Tatort - Kalte Herzen" (alle 1999), "Im Visier der Zielfahnder", "Vienna" (beide 2000), "Der Bulle von Tölz - Mörder unter sich", "Herz in Flammen", "Klinik unter Palmen - Kuba" (alle 2001), "Das Haus der Schwestern", "Liebe unter Verdacht", "Körner und Köter", "Hochwürden wird Papa", "Oh Mann, oh Mann" (alle 2002), "Weihnachtsmann über Bord!", "Ein einsames Haus am See", "Bergkristall" (beide 2004), "SOKO 5113: Ein Engel stirbt", "SOKO Kitzbühel: Tödliche Trugbilder", "Vera - Die Frau des Sizilianers", "Nimm dir dein Leben" (alle 2005), "Kommissarin Lucas - Das Totenschiff", "Entführ' mich, Liebling", "Ein Familienschreck kommt selten allein", "Die Pirateninsel - Familie über Bord" (alle 2006), "Da wo die Freundschaft zählt" (2007), "Ein starkes Team - Freundinnen" (2008), "Entscheidung in den Wolken", "Auf der Suche nach dem G." (beide 2009), "Reality XL" (2011), "Inseln vor dem Wind" (2012).