Die am 11. Oktober 1929 in Bern geborene Liselotte Pulver ist in Deutschland und in der Schweiz eine der berühmtesten Schauspielerinnen. Liselotte Schmidt-Pulver, so ihr eigentlicher Name nach ihrer Heirat 1961 mit ihrem Schauspielkollegen Helmut Schmid, ist diplomierte, viersprachige Sekretärin und verdiente sich als Fotomodell ihren Unterhalt.
Ihren ersten Schauspielunterricht nahm sie bei der österreichischen Schauspielerin Margarethe Schell-von Noé, Mutter der Schauspieler Maximilian und Maria Schell. Danach besuchte sie die Berner Schauspielschule. Nach Auftritten an verschiedenen Theatern spielte sie mit Filmlegende Hans Albers in ihrem ersten Film „Föhn“. Es folgten zahlreiche deutsche Kinofilme wie zum Beispiel „Ich denke oft an Piroschka“, für den sie die Auszeichnung „Ostende Prix Femina“ erhielt. In den 1950er- und 1960er-Jahren stieg die Darstellerin zum deutschen Publikumsliebling auf und erlangte danach internationale Berühmtheit, erstmals 1958 mit dem Kriegsdrama „Zeit zu leben und Zeit zu sterben“.
In den 1970er-Jahren bekam man sie eher seltene auf der Leinwand zu Gesicht, sah sie aber von 1977 bis 1983 als „Lilo“ in der Kinderserie „Die Sesamstraße“. Zum letzten Mal trat Liselotte Pulver 2007 in der Neuverfilmung von „Die Züricher Verlobung – Drehbuch zur Liebe“ vor die Kamera. Für ihre Werke wurde sie mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, wie zum Beispiel 2009 mit der Goldenen Kamera und 2018 zum siebten Mal mit dem Bambi.
Privat war die lebensfrohe Künstlerin bis zum Tod ihres Mannes 1992 nur einmal verheiratet. Von ihren beiden Kindern, dem 1962 geborenen Sohn Marc-Tell und der 1968 auf die Welt gekommenen Melisande, verlor die Künsterin 1989 ihre Tochter durch Selbstmord. Die Künstlerin lebt zurückgezogen in einem Seniorenstift in Bern.