James Cagney

James Francis Cagney jr.
Lesermeinung
Geboren
17.07.1899 in New York, USA
Gestorben
30.03.1986 in Stanfordville, New York, USA
Sternzeichen
Biografie
Wer hätte gedacht, dass der kleine, drahtige James Cagney, Hollywoods Idealbesetzung für die Dreißigerjahre-Gangsterfilme, einst als Frauen-Imitator anfing. Vor dem Durchbruch als gefeierter Star musste er sich sein Brot mit vielen Jobs verdienen, schuftete zum Beispiel als Kellner, ohne seinerzeit zu ahnen, dass für ihn der amerikanische Traum vom Tellerwäscher zum Millionär einmal in Erfüllung gehen könnte.

James Francis Cagney jr., Sohn eines Iren und einer Norwegerin, erkannte früh, dass seine Leidenschaft im Singen und Tanzen liegt. Zusammen mit seiner Frau Francis leitete er 1927/28 die "Cagney School of Dancing" in New York. 1931 dann der Film, der ihn zum Star macht: "Der öffentliche Feind". Der Entertainer und Schauspieler Will Rogers sagte einmal über den wendigen, temperamentvollen Cagney: "Wenn ich ihn bei der Arbeit sehe, kommt er mir vor wie ein ganzes Bündel von Feuerwerksknallern, die alle gleichzeitig explodieren."

In den zwei Jahren von 1932 bis 1934, von Cagney-Biograf Andrew Bergman als die erste goldene Periode bezeichnet, zeigte sich der Schauspieler bereits als hartnäckiger Kämpfer gegen die despotische Herrschaft des Studios und die finanzielle Ausbeutung der Vertragsschauspieler. Diese Auseinandersetzungen scheinen ihm nur gut getan zu haben. Mit jedem Film - und der harte und schnelle Arbeiter Cagney drehte nicht weniger als neun Filme in dieser Zeit - wurde die Bandbreite seiner Möglichkeiten größer. Cagney spielte Großstadtmenschen - Arbeiter, Rennfahrer, korrupte Anwälte, gehetzte Impresarios, Fotografen - und wurde zum "perfekten Porträt des jungenhaften amerikanischen Mannes. Seine Gewaltsamkeit und Heftigkeit war anarchistisch, erbarmungslos, komisch und zart zugleich" (New Theatre).

James Cagney mochte sich also nie auf sein Ganoven-Image festlegen lassen, spielte daher verstärkt in Musicals mit, zum Beispiel in "Yankee Doodle Dandy" (1942). Für seine Hauptrolle darin als Komponist George M. Cohen gewann er einen Oscar. 1957 versuchte er sich mit dem Krimi "Mit dem Satan auf du", landete aber keinen kommerziellen Erfolg. Unvergessen jedoch 1961 Cagneys witzig-charmanter Part in der Satire "Eins, zwei, drei" von Billy Wilder". Danach kündigt er an, sich aus dem Geschäft zurückzuziehen, ließ sich mit Filmpreisen für seine Arbeit und sein Lebenswerk ehren. Als erster Schauspieler bekommt er 1974 den Life Achievement Award of the American Film Institute. 1984 nimmt der Star die höchste zivile Ehre der USA entgegen, die Friedensmedaille. 1975 erscheint die Autobiographie "Cagney by Cagney".

Im Alter leidet der Mime an Diabetes und Kreislaufproblemen. Obwohl er seit Jahren keine Angebote mehr wahrgenommen hat, empfiehlt ihm schließlich sein Arzt, ein wenig zu arbeiten. So spielt Cagney 1980 in Milos Formans "Ragtime" eine kleine, aber entscheidene Rolle als Polizeichef Rheinlander Waldo. Inspiriert von seinem umjubelten Comeback wagt er sich an einen weiteren - seinen letzten - Auftritt, 1984 in dem Fernsehfilm "Nick sitzt in der Klemme". Zwei Jahre später stirbt Cagney an einem Herzanfall auf seinem Landgut im Staat New York. Bei der Beerdigung spricht sein alter Freund und Weggefährte Ronald Reagan bewegende Worte: "Amerika hat einen seiner besten Künstler verloren."

Weitere Filme mit James Cagney: "Intimate Interview", "Sinners Holiday", "Doorway To Hell" (alle 1930), "Other Men's Women", "How I Play Golf", "The Millionaire", "Leichtes Geld", "Blonde Crazy""The Greeks Had A Word For Them" (alle 1931), "Taxi", "Der Schrei der Menge", "Winner Takes All" (alle 1932), "Ein charmanter Schwindler", "Der Mann mit der Kamera", "The Mayor Of Hell", "Der Frauenheld", "Parade im Rampenlicht" (alle 1933), "Ein feiner Herr", "He Was Her Man", "Here Comes The Navy", "Ein schwerer Junge" (alle 1934), "Der FBI-Agent", "Ein Sommernachtstraum", "Frisco Kid", "Devil Dogs Of The Air", "Höhe null", "The Irish In Us" (alle 1935), "Great Guy" (1936), "Something To Sing About" (1937), "Der kleine Star", "Chicago - Engel mit schmutzigen Gesichtern", "Oklahoma Kid" (alle 1938), "Die wilden Zwanziger", "Todesangst bei jeder Dämmerung" (beide 1939), "Tropische Zone", "Im Taumel der Weltstadt", "The Fighting 69th" (alle 1940), "Die Braut kam per Nachnahme", "Schönste der Stadt" (beide 1941), "Helden der Lüfte" (1942), "Johnny Came Lately", "You, John Jones" (beide 1943), "Spionage in Fernost" (1945), "Rue Madeleine" (1947), "The Time Of Your Life" (1948), "Maschinenpistolen" (1949), "The West Point Story", "Den Morgen wirst du nicht erleben" (beide 1950), "Come Fill The Cup", "Starlift" (beide 1951), "What Price Glory?" (1952), "A Lion Is In The Streets" (1963), "Im Schatten des Galgens" (1954), "Keine Zeit für Heldentum", "Komödiantenkinder", "Mein Wille ist Gesetz", "Nachtklub-Affären" (alle 1955), "Das Herz eines Millionärs" (1956), "Der Mann mit den 1000 Gesichtern" (1957), "Never Steal Antything Small" (1958), "Ein Händedruck des Teufels" (1959) und "Der Admiral" (1960).

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