Eigentlich wollte sie Tänzerin werden, die junge Sonja Kirchberger. Klassisches Ballett sollte es sein. Zehn Jahre Unterricht in dieser harten Disziplin führte sie von 1974 bis 1978 sogar zum Ballett der Wiener Oper. Aber als Balleteuse wollte sie nicht alt werden, irgendwann waren ihr Oper und Tanz zu langweilig und die hohe Kunst musste bis auf weiteres auf die Mitwirkung von Sonja verzichten. Denn die wählte einen bodenständigen Beruf: Sie wurde Zahnarztassistentin. Und arbeitete nebenbei als Model.
Sicher keine schlechte Entscheidung, denn als sie in dem Katalog eines Möbelherstellers zu sehen war, entdeckte sie Regisseur Robert van Ackeren für seinen Erotikfilm "Die Venusfalle" (1988). In der Rolle der schönen und gefährlichen Verführerin Coco wird Sonja Kirchberger bei einem großen Kinopublikum über Nacht bekannt und als neues Symbol deutscher Weiblichkeit gefeiert. Und sie spielt weiter unter van Ackeren, 1990 entsteht "Die wahre Geschichte von Männern und Frauen". Zuvor allerdings steht sie bei Christoph Böll in einem höchst subversiven Film über Elisabeth von Österreich vor der Kamera. In "Sisi" spielt sie die von Kaiser Franz Joseph verschmähte Konkurrentin der Titelfigur, die eigentlich nach dem Willen des Hofes Kaiserin werden soll.
Seit Anfang der 90er Jahre sah man Sonja Kirchberger auch in internationalen Produktionen, neben Hollywoodstar Anthony Quinn stand sie in dem Kinofilm "Seven Servants" (1995) unter der Regie von Daryush Shokof vor der Kamera, sie spielte in den internationalen TV-Produktionen "Alerte Rouge" (1991), in "Padre Papa" und "Fratello Mio" (beide 1991) sowie in "Der Mädchenmord" (1998). Und auch in Deutschland wurde sie besetzt, so etwa von Carlo Rola in der Satire "Peanuts - die Bank zahlt alles!" (1995) und Rainer Bär in "Unser Mann". 1996 folgte Jürgen Brauers Musikfilm "Tanz auf dem Vulkan" und 1998 der Erotikthriller "Gigolo" von Michael Rowitz.
Das Spektrum der Charaktere, die sie verkörperte, wurde bald immer breiter. Als schöne Tänzerin Lajana verdrehte sie in Dieter Wedels viel beachtetem Mehrteiler "Der König von St. Pauli" den Kopf, sie verkörperte die Komissarin Anna Göllner in "Kill me softly - Frauenmord in Frankfurt " (Regie: Peter Patzak), die allein erziehende Mutter Mona Maybach in dem Melodram "Die Liebende" (Regie: Mathias Tiefenbacher) und die skrupellose Geschäftsfrau, die mit menschlichen Organen dealt, in dem Science-Fiction-Thriller "Der Runner" (Regie: Michael Rowitz).
2000 spielte Sonja Kirchberger in der Romanverfilmung "Utta Danella - Der schwarze Spiegel" das Callgirl Cora Talheim, die Schwarzmagierin Kundrie war sie in dem TV-Fantasy-Abenteuer "Lenya - Größte Kriegerin aller Zeiten" - einmal mehr unter der Regie von Michael Rowitz. Nach einer Gastrolle in Dieter Wedels Mehrteiler "Die Affäre Semmeling" zeigte sich Sonja Kirchberger in "Umwege des Herzens" (Regie: Christine Wiegand) einmal ganz von ihrer melodramatischen Seite. In "Aszendent Liebe" wirkte sie im November 2001 mit. Dies war übrigens ihre erste Komödie. Bei "Einsatz in Hamburg - Rückkehr des Teufels" (Regie: Lars Becker) übernahm sie eine Gastrolle als Tanztrainerin Lorraine Chapman und in "Wie tauscht man seine Eltern aus" (Regie: Thomas-Louis Pröve) - der im April 2002 in München gedreht wurde - spielt sie in ihrer zweiten Komödie die Rolle der Lydia Lufft.
Als "Anna Göllner" schlüpfte Sonja Kirchberger nochmals in die Rolle der Kommissarin in der Reihe "Anna" mit dem Titel "Das böse Mädchen". Im Herbst 2002 drehte sie außerdem an den unterschiedlichsten Drehorten (diverse Schlösser) in Deutschland den historischen Zweiteiler "Das unbezähmbare Herz". Regie führte hier Karl Kases. Im November 2002 entstand auf der balearischen Insel Mallorca die Episode "Mörderischer Cocktail" aus der Krimiserie "Denninger".
Und auf den Brettern, die ja die Welt sie wissen schon, ist sie auch schon einige Male aufgetreten: Dreimal als die Buhlschaft im "Jedermann" im Berliner Dom (1996, 1997 und 2001). Und 1995 auf Tournee mit und als "Weibsteufel" sowie 1997/98 als "Effi Briest". Auch die Lesung der Vagina Monologe (Regie: Adriana Altaras) konnte sie sich nicht entgehen lassen. Mit "Madame Melville" (von Richard Nelson) in der sie die weibliche Rolle von "Claudie" übernommen hatte, befand sie sich von Januar bis Ende März 2003 im deutschsprachigen Raum auf Theatertournee.
Weitere Filme: "Zwei Münchner in Hamburg" (TV-Serie, 1989), "Café Meineid" (TV-Serie, 1989) von Xaver Schwarzenberger, "Happy Birthday" (1991) von Peter Patzak, "Es lebe die Liebe, der Papst und der Puff" (1992) von Peter Patzak, "Der blaue Diamant" (TV, 1993) von Otto W. Retzer, "Die Geliebte und der Priester" (1996) von Sergio Martino, "El Chicko" (1997) von Daniel Rühm und "Benzin im Blut" (1999), "Das unbezähmbare Herz" (2003), "Endlich Urlaub!", "Liebe versetzt Berge - Alpenglühen 2", "Agathe kann's nicht lassen - Alles oder nichts" (alle 2005), "Felix - Ein Hase auf Weltreise" (2005, nur Stimme), "Rose unter Dornen", "Willkommen in Lüsgraf" (beide 2006), "Die Zürcher Verlobung - Drehbuch zur Liebe", "Neues vom Wixxer" (beide 2007), "Die Bienen - Tödliche Bedrohung" (2008), "Schneewittchen", "Der Psycho Pate", "Ein Fall für zwei - Skorpion im dritten Haus" (alle 2009), "Alarm für Cobra 11 - Die Autobahnpolizei" (Serie), "Es kommt noch dicker" (Serie), "Stuttgart Homicide" (Serie), "Inga Lindström - Schatten der Vergangenheit", "Pfarrer Braun" (Serie, beide 2010), "Liebe und Tod auf Java", "Der Kriminalist" (Serie, beide 2011), "Lebe dein Leben", "Coast Guard" (Serie), "Der Ballermann - Ein Bulle auf Mallorca", "Quellen des Lebens" (alle 2012), "Tom Sawyer & Huckleberry Finn", "Polizeiruf 110 - Laufsteg in den Tod", "Großer Mann ganz klein!" (alle 2013), "Gut zu Vögeln" (2016).
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