Hier wie da beherrscht sie das Flittchen oder die Ganovenbraut ebenso wie die Rolle der patenten "Landarzt"-Gattin (seit 1987) von Christian Quadflieg. Die Rolle der verlassenen Ehefrau aber hat sie vielleicht am häufigsten gespielt und da mimte sie mit Erfahrung: Ihre erste Ehe mit Schauspieler Martin Lüttge scheiterte 1972 nach sechs Jahren endgültig. Bereits ein Jahr zuvor ging sie mit Cuotemoc schwanger, dem gemeinsamen Sohn aus der Beziehung mit Malle, der aber später Candice Bergen heiratet.
Die Liason mit dem französichen Regisseur, den das wilde Filmmädel aus den späten Sechzigern 1970 in den USA kennen lernt, bedeutete einen Schritt in die große Welt. Unter Chabrol ("Die Unschuldigen mit den schmutzigen Händen", "Die Schuldigen mit den sauberen Händen", 1975) und Lelouch ("Löwe", 1988) wirkt Gila von Weitershausen in besseren Kinofilmen mit. Ende der Sechziger erregte sie in den damals freizügigen "Engelchen"-Filmen ("Engelchen - oder die Jungfrau von Bamberg", 1967; Engelchen macht weiter - Hoppe, hoppe Reiter", 1969) sowie Filmchen wie "Der Bettelstudent oder Was mach' ich mit den Mädchen? (1970) oder "Nicht fummeln, Liebling" (1970) erstmals Aufsehen. Zusammen mit Martin Lüttge fühlte sie sich der 68er-Generation verpflichet. Die blaublütige Gila lebte in Kommunen und durchstreifte die Welt als Rucksacktouristin.
Die Erfahrung, mit wenig auskommen zu müssen, machte die junge Gila, eines von sechs Geschwistern, im Kindesalter, als die Eltern als verarmter Landadel aus dem Osten nach Hessen flüchten. Besuch einer Rudolf-Steiner-Schule, Schauspielunterricht in München, Bayern-Tournee mit dem Fränkischen Landestheater, Münchener Kammerspiele und Besuch der Filmschule in Los Angeles sind weitere Stationen. Im Film hat sie 1968 ihre ersten größeren Erfolge. Sie gastierte damals auch in Frankreich, ist danach und in den letzten Jahren aber vorrangig im TV zu sehen.
Krimis, Serien und Fernsehfilme kennzeichnen ihre Karriere: 1970 neben Joachim Fuchsberger im Herbert-Reinecker-Straßenfeger "11 Uhr 20"; in den Siebzigern Episoden für "Derrick", "Der Alte", später auch in "Liebling Kreuzberg" (1986) und in Tatort-Krimis mit Ulrike Folkerts; "Liebe auf Bewährung" (1992), mit Sascha Hehn; 1992-94 in der Familienserie "Ein besonderes Paar"; Rosamunde-Pilcher-Verfilmung "Stunde der Entscheidung" (1996); 1998 in dem TV-Thriller nach Konsalik "Eine Lüge zuviel"; im gleichen Jahr in dem TV-Film "Der kleine Unterschied" 1998; Star der Sitcom "Biggi" (1998), als streikende Hausfrau, die dem Spießerheim den Rücken kehrt und Malerin werden will. Danach eine erste Rolle in der Amelie-Fried-Verfilmung "Traumfrau mit Nebenwirkung"; mit Elke Sommer, Heidelinde Weis in der TV-Komödie "Nicht mit uns" (1998) sowie in "Bel Ami - Liebling der Frauen" (2001), "Fünf-Sterne-Kerle inklusive", "Mein süßes Geheimnis" (beide 2006), "Drei teuflisch starke Frauen - Die Zerreißprobe", "Lilly Schönauer: Für immer und einen Tag" (beide 2007), "Die Weisheit der Wolken" (2008), "Letzter Moment", "Familiengeheimnisse - Liebe, Schuld und Tod" (beide 2010), "Vorzimmer zur Hölle III - Plötzlich Boss" (2013).
Im Kino: "Die Lümmel von der ersten Bank - Zur Hölle mit den Paukern", Kurt Hoffmanns "Herrliche Zeiten im Spessart" (beide 1967), "Meine Tochter - Deine Tochter" (1972), das Jack-London-Abenteuer "Der Schrei der schwarzen Wölfe" (1972), die Simmel-Verfilmung "Gott schützt die Liebenden" (1973), neben Michel Piccoli und Pierre Malet 1980 in der Stefan-Zweig-Verfilmung "Verwirrung der Gefühle", Nebenrolle in "Rivalinnen der Liebe" (1999). Gila von Weitershausen heiratet 1994 den Radiologen und Psychoanalytiker Dr. Hartmut Wahle und lebt in München. Nach zehnjähriger Bühnenabstinenz startete sie 1998 wieder eine Tournee mit Eugene O'Neills "Fast ein Poet".
Foto: ZDF
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