Er sieht überhaupt nicht aus wie ein Filmstar, der robuste Ire mit dem roten Gesicht. Colm Meaney ist der Typ, neben dem man im Bus sitzt, den man auf der Straße nach der Uhrzeit fragt oder bei dem man seine Wurst kauft. Doch gerade deshalb ist er ein vielgefragter Schauspieler. Vom rauhen irischen Klotzkopf bis zum Raumschiffingenieur hat der zuverlässige Darsteller schon alles verkörpert. Und Anzeichen einer Karriereabkühlung sind wahrlich nicht in Sicht.
Mit der Schauspielerei begann er im Alter von 14 Jahren, und an der besten irischen Schauspielschule, der Abbey Theatre School of Acting, machte er seine Ausbildung. Er stieg bei der Irish National Theatre Company ein. Später setzte er seine Theaterkarriere in London fort. Mitte der Achtzigerjahre taucht er zum ersten Mal in Einzelepisoden von TV-Serien auf, bevor er 1987 als Chief Miles O'Brien in dem Evergreen "Star Trek: The Next Generation" seinen Durchbruch erlebte. Danach besetzte ihn Regie-Legende John Huston in seinem letzten Film, der James-Joyce-Verfilmung "The Dead - Die Toten" (1987) um eine irische Abendgesellschaft im Winter.
1990 spielte Meaney in Warren Beattys Gangstercomic-Verfilmung "Dick Tracy", in Renny Harlins Actionfilm "Stirb langsam II" und Alan Parkers Kriegsdrama "Komm und sieh das Paradies". Seine besten Rollen hatte er jedoch in der sogenannten "Barrytown"-Trilogie nach Romanen von Roddy Doyle. Barrytown ist ein Vorort von Dublin; hier spielen humorvolle Geschichten aus dem Leben einfacher Menschen. Teil 1 war der Musikfilm "Die Commitments" (1991) von Alan Parker. Darin gründen Soulmusik-Fans eine erfolgreiche Band, die an inneren Streitereien zerbricht. Den zweiten und dritten Film der Reihe inszenierte Stephen Frears. "The Snapper - Hilfe, ein Baby!" (1993) ist der beste Teil: Die dem Alkohol nicht abgeneigte Tochter Meaneys wird von einem Nachbarn geschwängert; Krach ist angesagt. Meaney erhält eine Golden-Globe-Nominierung.
Der letzte Beitrag zur Trilogie, "Fisch & Chips" (1996), fällt etwas ab, ist aber dennoch sympathische Unterhaltung: Zwei Arbeitslose machen zur Zeit der Fußball-WM 1996 eine Imbissbude auf und verdienen in kurzer Zeit viel Geld. Doch das treibt einen Keil zwischen ihre Freundschaft. Am Ende müssen sie ein schweres Opfer bringen, um wieder zusammen zu finden. Für Meaneys Karriere sollte ansonsten der ständige Wechsel zwischen großen Hollywoodfilmen und kleinen, intimen irischen Filmen typisch bleiben. In den Neunzigerjahren ist er im irischen Kino - und im Kino über Irland im weitesten Sinne - eine prägende Gestalt. So drehte er den Kinderfilm "Das weiße Zauberpferd" (1992) von Mike Newell, die Auswanderer-Oper "In einem fernen Land" (1992) von Ron Howard, der nostalgischen Jugendgeschichte "The Last Of The High Kings" (1996) von David Keating und - ausnahmsweise mal als Waliser - in "Der Engländer, der auf einen Hügel stieg und von einem Berg herunterkam" (1995) von Christopher Monger.
Auch im TV ackerte der rührige Mime munter weiter: Zwischenzeitlich war er für die neue Star-Trek-Staffel "Deep Space Nine" (1993) zum Chief Operations Officer befördert worden; 1994 spielte er in der Mini-Serie "Scarlett", der Fortsetzung von "Vom Winde verweht". Weitere Filme mit Colm Meaney: die Literaturverfilmung "Willkommen in Wellville" (1994) von Alan Parker nach einem Roman von T. C. Boyle, der Actionfilm "Alarmstufe: Rot" (1992) von Andrew Davis, "Scarlett" (1994) und "Con Air" (1997) von Simon West, das Spielerdrama "Last Exit Reno" (1996), das Drama "Abenteuer auf der Schäferinsel" (1998), der Thriller "Monument Ave." (1998), der Agententhriller "The Criminal - Wen die Schuld trifft" (1999), der Fantasystreifen "Kampf der Kobolde - Die Legende einer verbotenen Liebe" (2000), "Intermission - Chaos in Dublin", "County Clare - Hier spielt die Musik" (beide 2003), "Layer Cake", "Blueberry und der Fluch der Dämonen" (beide 2004), "Der Hades Faktor" (2005), "Caved in" (2006), "Das große Rennen - Ein abgefahrenes Abenteuer", "Gesetz der Rache" (beide 2009), "Männertrip" (2010), "Bel Ami", "Parked - gestrandet" (beide 2011), "The Cold Light of Day" (2012), "One Chance - Einmal im Leben" (2013) .
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