Zwei Welten prallen aufeinander: Als MMA-Kämpferin Louna einem Millionenerben das Leben rettet, beginnt ein Spiel aus Macht, Nähe und Verrat. In der ZDFneo-Serie "Crystal Wall" verschwimmen Grenzen zwischen Pflicht und Gefühl.
Es ist eine Geschichte, die einfach nicht auserzählt scheint: Ein 'Normalo' betritt die glitzernde Welt der Reichen und Schönen. Ein Stoff, der das Publikum seit jeher fasziniert – das zeigten schon Julia Roberts und Richard Gere eindrucksvoll im Klassiker "Pretty Woman". Auch in der neuen Young-Adult-Serie "Crystal Wall" wird dieses Motiv frisch inszeniert – in 24 Folgen à 25 Minuten, die tief in das Spannungsfeld zwischen zwei Welten eintauchen.
Im Mittelpunkt steht Louna Loris, gespielt von Anna Bardavelidze. Eine MMA-Kämpferin, die unverhofft ins Rampenlicht rutscht. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort rettet sie dem Millionenerben Nicolas Dardenne (Gustav Schmidt) das Leben. Kurzerhand verpflichtet dieser sie als seine neue Bodyguard. Ein Rollenwechsel, der nicht nur Neugier weckt, sondern auch mit klassischen Geschlechterbildern bricht. Doch bei dieser ungewöhnlichen Begegnung bleibt es nicht: Zwischen Louna und Nico entwickelt sich eine Beziehung, die beide aus der Bahn zu werfen droht. Kann diese Liebe funktionieren?
Gefühle sind jedenfalls das Letzte, womit Louna gerechnet hat. Insbesondere für einen Mann, dessen Familie womöglich in den Tod ihres Vaters verwickelt war. Auch Nico beginnt zu begreifen, dass die Fassade seiner Familie längst bröckelt: Machtkämpfe, Intrigen und Geheimnisse prägen das Leben im vermeintlich makellosen Luxus.
"Manchmal scheint ihr ganz nah, als könnten wir euch berühren und euer Leben teilen. Doch wenn wir die Hand ausstrecken, stößt sie gegen diese unsichtbare Wand. Ich nenne sie die 'Kristall-Wand." Mit diesen Worten wendet sich Louna Loris an die Zuschauer. Eine poetische Einladung in eine Welt, die so verführerisch wie undurchdringlich ist. Es scheint so, dass diese 'Kristall-Wand' auch die scharfe Trennung zwischen den privilegierten Eliten und den 'Normalos' bezeichnen soll, schließlich wird hier von Menschen erzählt, die trotz eines vermeintlichen Zugangs nie wirklich Teil der exklusiven Welt der Reichen werden können. Doch die Wand beginnt zu bröckeln ...
Anna Bardavelidze (27) bringt in der Rolle der Leibwächterin eine kraftvolle Dynamik mit, die dem Seriengenre eine willkommene Frische verleiht. Die junge Schauspielerin erzählt: "Das als Frau zu spielen und zu zeigen, dass Schutz und physische Verantwortung gegenüber einer Person keine Frage des Geschlechts sind, fand ich sehr interessant." Für ihre Rolle ließ sie sich intensiv ausbilden: "Ich durfte zwei Monate lang eine Kampfsportschule besuchen und MMA lernen. Ich habe früher Kickboxen gemacht, weshalb ich zum Glück nicht völlig überfordert war und schnell lernen konnte." Ein fürwahr starker Auftritt der Münchnerin.
Neben Bardavelidze und Schmidt glänzt ein facettenreicher Cast: Philine Schmözer, Bernhard Schir und Julian Looman gehören ebenso dazu wie prominente Gastauftritte von Barbara Meier, Phenix und Sara Carstens. "Nico erinnert mich an einen modernen Hamlet, eine verlorene Seele mit einem riesigen Herzen, einer ausgeprägten Melancholie, die aufgrund ihrer Erlebnisse immer droht, doch noch den falschen Weg einzuschlagen", gibt Gustav Schmidt gegenüber dem ZDF preis. Die Serie habe ihn "stimmungsmäßig an große Filmfamiliendramen wie 'Succession' und "Das Fest' erinnert, beides Werke, die ich mit großer Begeisterung gesehen habe". Worte, die große Erwartungen wecken ...
Das Ganze ist zum guten Teil bereits in der ZDF-Mediathek zu sehen, ab Sonntag, 27. April, 20.15 Uhr, gibt es auf ZDFneo wöchentlich vier Folgen, ab Montag, 28. April, 23.35 Uhr, laufen ebenballs bei ZDFneo Doppelfolgen, und ab Donnerstag, 29. Mai, 00.20 Uhr, sind wöchentlich auch vier Folgen im ZDF zu sehen.
Crystal Wall – So. 27.04. – ZDFneo: 20.15 Uhr