Bolivien, Lebensader Todesstraße
21.04.2025 • 11:20 - 12:15 Uhr
Natur + Reisen, Land + Leute
Lesermeinung
Am 5. August feiert man in Bolivien das Fest der Jungfrau von Copacabana. Diese wird in einem Schrein auf dem Kalvarienberg verehrt.
Vergrößern
Nur wenige Straßen führen durch die zerklüftete Berglandschaft Boliviens. So auch die berüchtigte "Todesstraße".
Vergrößern
Boliviens Bergstraßen zählen zu den gefährlichsten der Welt. Oft sind sie nur zwei bis drei Meter breit.
Vergrößern
Die bolivianische Stadt Copacabana liegt am Titicacasee, nach ihr wurde Brasiliens berühmter Strand benannt.
Vergrößern
Originaltitel
Bolivien, Lebensader Todesstraße
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2012
Altersfreigabe
6+
Natur + Reisen, Land + Leute

Bolivien, Lebensader Todesstraße

Bolivien ist das Land mit den größten Höhenunterschieden Südamerikas. Zwischen dem Hochland der Anden im Westen und dem Quellgebiet des Amazonas im Osten fällt die Landschaft um 4.000 Meter ab. Mittendrin liegen die steilen Täler und Hänge der Yungas - mit den gefährlichsten Straßen der Welt. Allen voran die "Carretera de la Muerte": die Todesstraße! In Boliviens Höhenlagen zwischen 1.200 und 1.800 Metern gedeihen in mildem, feuchtem Klima Kaffee, Obst, Gemüse und vor allem Coca-Sträucher, mit denen sich viel Geld verdienen lässt. Die Blätter dieser Pflanze werden in Bolivien als Volksmedizin eingesetzt, sie helfen gegen Kopfschmerzen, Übelkeit, Hunger und die weit verbreitete Höhenkrankheit. Aber sie dienen auch zur Herstellung der gefährlichen Droge Kokain. Der Coca-Anbau ist weltweit verboten - außer in Boliviens Hochland. Den Transport der begehrten Fracht über schmale, ungesicherte Passstraßen bis in die Metropole La Paz übernehmen mutige LKW-Fahrer. Einer von ihnen ist Bernabé Quispe, selbst Cocalero, Coca-Bauer. Tagtäglich steuert er seinen 24 Jahre alten Lastwagen über die wohl gefährlichste Route der Welt, die Todesstraße. Wir durften ihn und seine Familie auf ihren riskanten Fahrten begleiten. Wenn Bernabé seinen alten Truck Baujahr 1988 besteigt, um die Andenpässe zu überqueren, betet er nicht nur zur Gott, sondern er opfert vorsorglich auch "Pachamama", also Mutter Erde. Aus gutem Grund. Denn die Straße, die er befährt, ist nur zwei bis drei Meter breit und fällt auf einer Seite 800 Meter steil ab - ganz ohne sichernde Leitplanke. In nahezu jeder Kurve zeugen kleine Kreuze von den vielen Opfern, die diese "Todesstraße" bereits gefordert hat. Zwischen La Paz und der Provinzhauptstadt Coroico gibt es zwar neuerdings eine gut ausgebaute, breite Landstraße, aber zu allen anderen Orten entlang seiner Route führt nur die mörderische Schotterpiste. Über die transportiert Bernabé, stets begleitet von seiner Frau, Orangen und Säcke voller Coca-Blätter, die für den Villa Fatima Markt in La Paz bestimmt sind. Nur hier dürfen die umstrittenen Blätter gehandelt werden. Rund 400 Euro verdient Bernabe hier regelmäßig an seiner Coca-Ernte. Das meiste davon spart er für einen neuen Truck, denn der alte LKW rußt schon mächtig und macht immer häufiger Probleme. An einem Sonntag im August macht sich Bernabé auf zum Titicacasee, wo jedes Jahr tausende Bolivianer am Schrein der Jungfrau von Copacabana beten, damit ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Auf seinem Weg begegnet er Schamanen und Abenteurern, die sich auf Mountainbikes freiwillig die Todesstraße herunter stürzen. Und er trifft einen Klimaforscher, der die Gründe für die rasante Gletscherschmelze in den Anden erforscht.

Top stars

Das beste aus dem magazin

Jens Dobbert ist Inhaber einer Apotheke in Forst und Präsident der Landesapothekerkammer Brandenburg.
Gesundheit

Sodbrennen: So können Heilerde, Minze, Natron & Co. helfen

Apotheker Jens Dobbert erklärt, welche Haushaltstipps gegen Sodbrennen helfen.
"Mord in Wien"-Star Caroline Frank im Interview.
TV-News

Ein ungleiches Duo

Caroline Frank spielt die Hauptrolle in der neuen ARD-Krimireihe "Mord in Wien". Als Majorin Franziska Malzer muss sie sich an ihren neuen Kollegen gewöhnen und spannende Fälle lösen. Die Premiere des ersten Films "Der letzte Bissen" zeigt, dass der Plot aktueller ist als gedacht.
Dr. Estefanía Lang ist Hautfachärztin, Medical Director und Mitbegründerin der Dermanostic GmbH in Solingen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann und einem befreundeten Ehepaar hat sie die gleichnamige Hautarzt-App erfunden.
Gesundheit

Fahle Haut, mattes Haar – so strahlen Sie wieder

Hautfachärztin Dr. Estefanía Lang erklärt in ihrer Kolumne, wie wichtig eine gute Reinigung und Pflege der Haut ist.
Professor Dr. Sven Ostermeier
ist Facharzt für Orthopädie und 
Unfallchirurgie, Sportmedizin, 
Chirotherapie und spezielle 
orthopädische Chirurgie. Der 
Schulter- und Knie-Experte arbeitet als leitender Orthopäde 
der Gelenk-Klinik Gundelfingen. 
Außerdem ist er Instruktor der  Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA).
Gesundheit

Sportlich fit bis ins hohe Alter – so geht´s

Welche Sportarten Best Ager ab 55 Jahren und älter noch starten können, und was sie besser lassen sollten, das hat prisma den leitenden Orthopäden und Sportmediziner der Gelenk-Klinik Gundelfingen, Professor Dr. Sven Ostermeier, gefragt.
Jenny Jürgens hat die Schauspielerei hinter sich gelassen.
Star-News

Jenny Jürgens: „Man muss sich nicht immer vergleichen“

Jenny Jürgens hat sich von der Schauspielerei verabschiedet und widmet sich lieber der Fotografie. Außerdem engagiert sie sich für ihr Herzensprojekt „Herzwerk“, das sie mit dem Deutschen Roten Kreuz ins Leben gerufen hat.
Annett Gröschner ist Stadtschreiberin von Mainz
HALLO!

Stadtschreiberin Annett Gröschner im Interview: „Als Autorin schaffe ich Bilder im Kopf“

Annett Gröschner ist die neue Stadtschreiberin von Mainz. Neben Lesungen und Auftritten plant sie einen Film mit ZDF und 3sat, inspiriert von ihrem Buch „Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat“.