Die sechs längsten Flüsse Bayerns zu erkunden, das haben sich Sebastian Bezzel und Simon Schwarz für die neuen Folgen ihrer beliebten Serie "Die Grenzgänger" zur Aufgabe gemacht. Nach Donau, Inn und Altmühl tauchen sie nun ein in das Leben am Lech – im wahrsten Sinne des Wortes.
"Wohlgenährte Männer über 50 lernen das jetzt nicht so schnell, oder?" – Sebastian Bezzel plagen Selbstzweifel. Gleich zu Beginn der neuen Folge der beliebten Doku-Serie "Bezzel & Schwarz – "Die Grenzgänger" muss er sich auf einem eigenartigen Surfboard beweisen. Der 53-Jährige, der sich seit nunmehr elf Jahren als stoisches Ermittler-Original Franz Eberhofer in die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer spielt, zeigt: Selbstironie ist allemal vorhanden. Gemeinsam mit seinem langjährigen Freund, dem gebürtigen Wiener Simon Schwarz (53) – ihn kennt man als kauzigen Rudi Birkenberger an Eberhofers Seite -, tingelt der gebürtige Bayer nun im gemeinsamen Wohnmobil an den sechs längsten bayerischen Flüssen entlang – der Isar, dem Inn, der Donau, dem Main, dem Lech und der Altmühl. In der vierten von sechs Folgen dreht sich alles um den Lech.
Ihre Erkundungstour beginnt am Fuße des Schlosses Neuschwanstein. Mit einem Faltkanadier paddeln die beiden Schauspieler Richtung Lechfall. Nur wenige Kilometer flussabwärts stoppen sie am Ufer des Forggensees und treffen auf den Surf-Experten Lukas Schuler. Trotz anfänglicher Skepsis will Schuler, Foil-Surfer der ersten Stunde, die beiden Neulinge auf einem Board sehen. Allerdings erst einmal auf einem SUP-Board. Auch wenn Schwarz mit stolz geschwellter Brust zustimmt, sein Wespenstich-Trauma von einer früheren SUP-Tour zu überwinden, scheinen sich die beiden Stars vor der Kamera doch wohler zu fühlen als auf dem Wasser. Der eine ist schnell "erschöpft", der andere alsbald "gedemütigt" ...
"Das war schlecht", schimpft Bezzel und kämpft auf dem Board sichtlich mit Gleichgewichtsproblemen. Aber Schwarz ist mit aufmunternden Worten zur Stelle: "Egal, was du machst – ich gleich alles aus." Spätestens jetzt merkt man, dass die brüderliche Dynamik zwischen den langjährigen Kollegen nicht nur in den Eberhofer-Filmen in ihren Kultrollen zu spüren ist, sondern die beiden auch im wahren Leben auszeichnet. Sie sind seit knapp 20 Jahren gute Freunde. "Wenn wir uns nicht blind verstehen würden und bis heute so konfliktfrei durch unsere Projekte gekommen wären, würden wir das nicht machen", erklärt Schwarz im Gespräch.
Schuler ist nur der erste von vielen inspirierenden und interessanten Menschen, die Bezzel und Schwarz auf ihrer Entdeckungsreise durch Bayern vorstellen. Mittlerweile habe der gebürtige Aachener gemeinsam mit seiner Frau zwei waschechte Bayern in die Welt gesetzt. "Zwei Jungs". "Buam! Wenns Bayern san", interveniert Bezzel prompt. Da kam trotz seines Lebensmittelpunkttes in Hamburg wohl doch kurz der raue Bayer in ihm durch. "Süddeutschland ist einfach eine ganz andere Lebensqualität hier", räumt Schuler nichtsdestotrotz ein. Auch Bezzel schwärmt vom Süden: "Bayern ist mehr als Geranienbalkone, schneebedeckte Berge und a Maß Bier. Unsere Reisen sind nicht nur für unsere Zuschauerinnen und Zuschauer ein Erkenntnisgewinn, sondern auch für Simon und mich."
Auch wenn die beiden ihre Späße treiben, geht es in "Die Grenzgänger" um mehr als nur um Unterhaltung. Warum siedeln sich Menschen so nahe an mithin reißenden Flüssen und unberechenbaren Wassermassen an? Unter anderem dieser Frage gehen die beiden Schauspieler, die zuweilen auch zu Melancholie und Tiefsinn neigen, in der Sendung nach. Und das kann in der Natur ganz schön turbulent sein, wie Bezzel und Schwarz am eigenen Leib erfahren müssen. Aber die beiden tun ihr Bestes, um sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen ...
Für Ruhe und Entspannung ist auch Musiktherapeutin Doro Heckelsmüller Expertin. Sie reiste um die Welt – und zwar mit einer Harfe. Während sich Schwarz gleich ohne jede Scheu bei ihrem Besuch flach auf den Boden legt, um von der Künstlerin musikalisch therapiert zu werden, zieht es Bezzel allerdings vor, das Ganze mit etwas Abstand zu betrachten.
Zu guter Letzt besuchen Bezzel und Schwarz zwei Damen, die einen Reiterhof für Kinder mit geistiger Behinderung betreiben und auf Spenden angewiesen sind. "Reich werden sie damit nicht. Aber es ist ein erfülltes Leben", resümiert Bezzel voller Bewunderung. "Unsere Gesellschaft braucht Menschen, wie zum Beispiel Ulrich Süttner, Leiter der Obdachloseneinrichtung 'Domus Misericordiae' in Nürnberg, die auch den Ärmsten eine Stimme geben."
"Bezzel & Schwarz – Die Grenzgänger" – Mo. 05.08. – BR: 20.15 Uhr