Mike Süsser, Robin Pietsch & Felicitas Then im Interview zu "MasterChef Germany"

Ab dem 24. Februar messen sich bei "MasterChef Germany" auf SPORT1 Hobby-Köche in anstrengenden Challenges – bewertet werden die Gerichte von einer Exprten-Jury. Wir haben mit den Profis gesprochen und unter anderem erfahren, wie schwer ihnen manchmal die Kritik an den Hobby-Köchen fällt.
Welche Eigenschaften muss ein Kandidat deiner Meinung nach mitbringen, um bei MasterChef Germany erfolgreich zu sein?
Süsser: Ein erfolgreicher Kandidat sollte authentisch sein und mit Herzblut kochen. Offenheit für Neues und die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen, sind essenziell. Zudem sind Teamfähigkeit und eine Prise Humor von Vorteil.
Pietsch: Ein erfolgreicher Kandidat sollte neben fundiertem handwerklichem Können insbesondere Kreativität und eine tiefe Leidenschaft für das Kochen mitbringen. Es ist essenziell, die eigenen kulinarischen Wurzeln zu kennen und traditionelle Gerichte innovativ interpretieren zu können. Zudem sind Durchhaltevermögen und die Fähigkeit, unter Druck präzise und effizient zu arbeiten, von großer Bedeutung. Ich bin mir bewusst, dass bei "MasterChef Germany" keine Profiköche, sondern leidenschaftliche Hobbyköche gegeneinander antreten. Gerade deshalb ist es beeindruckend zu sehen, mit welchem Engagement und welcher Kreativität die Teilnehmer ihre Gerichte präsentieren. Es erfordert Mut und Hingabe, sich als Amateur den anspruchsvollen Herausforderungen der Show zu stellen und dabei kontinuierlich dazuzulernen.
Then: Bei “MasterChef” muss man alles können! Es werden Gerichte aus allen Ländern gekocht, die Teilnehmenden müssen modernes und traditionelles kochen und auch backen! Man muss sich einzeln am Herd beweisen, aber auch enorm viel Teamgeist zeigen. Je weiter man im Wettkampf kommt, desto wichtiger sind taktische Entscheidungen. Nebenbei sollte man auch noch sympathisch sein, um den guten Willen der anderen nicht zu verlieren. Schließlich können die Kandidatinnen und Kandidaten sich auch selbst raus wählen..
Die Kandidaten geben sich für die Show große Mühe – fällt es dir da manchmal schwer, harte Kritik zu äußern?
Süsser: Es ist nie leicht, jemanden zu kritisieren, der sein Bestes gibt. Doch ehrliches Feedback ist wichtig für das persönliche Wachstum. Ich versuche, meine Kritik stets mit einem Augenzwinkern zu vermitteln und den Kandidaten Mut zu machen.
Pietsch: Kritik ist ein wesentlicher Bestandteil des Lernprozesses. Ich bemühe mich stets, konstruktiv und fair zu bleiben. Natürlich ist es nicht immer einfach – aber mein Ziel ist es, die Kandidaten zu fördern und ihnen zu helfen, sich weiterzuentwickeln.
Then: Mir selbst bedeutet es selbst so unglaublich viel, was Menschen über mein Essen sagen. Deswegen kann ich genau nachvollziehen, wie schlimm es ist, wenn das eigene Essen kritisiert wird. Man steckt so viel Liebe und seine Seele in ein Gericht und dann wird man von der Jury auseinandergenommen. Das tut weh!
Deswegen ist unsere Kritik immer professionell und nie persönlich. Aber manchmal gehen Dinge einfach wirklich daneben und dann müssen wir auch ehrlich sein.
Welche Erfahrung aus deiner eigenen Karriere würdest du den Kandidaten als wichtigste Lektion mitgeben?
Süsser: In meiner Laufbahn habe ich gelernt, manchmal einen Gang zurückzuschalten, um das große Ganze zu sehen und langfristig zu denken! Flexibilität und die Bereitschaft, sich auf neue Situationen einzulassen, sind entscheidend. Und vor allem: Nie den Spaß am Kochen verlieren!
Pietsch: Die Eröffnung meines ersten Restaurants war ein großer Schritt. Dabei habe ich gelernt, dass man an seine Vision glauben und auch in schwierigen Zeiten durchhalten muss. Es ist essenziell, sich ständig weiterzuentwickeln und nie den Bezug zur eigenen Herkunft zu verlieren.
Then: Niemals aufgeben – und immer alles geben! Ich wollte schon als Kind Fernseh-Köchin werden und habe nie aufgehört, daran zu glauben, es eines Tages auch zu schaffen.
Ich musste zwar ein paar Umwege nehmen, habe studiert und eine Ausbildung als Journalistin gemacht, aber meinen Traum NIE aus den Augen verloren und immer nebenbei an meiner Wunsch-Karriere gearbeitet. Mich nachts belesen, Praktika gemacht. Wenn man fleißig ist, kann man alles schaffen, davon bin ich überzeugt!
Wenn du selbst als Kandidat antreten müsstest – bei welcher Challenge würdest du am meisten ins Schwitzen kommen?
Süsser: Bei filigranen Pâtisserie-Aufgaben würde ich vermutlich ins Schwitzen kommen – einige Standards bekomme ich schon hin, die Rezepte dafür sind mir aber lieber und man lernt ja nie aus.
Pietsch: Wahrscheinlich bei Aufgaben, die sehr weit von meiner kulinarischen Komfortzone entfernt sind. Aber genau solche Herausforderungen sind es, die einen wachsen lassen.
Then: Der Zeitdruck hier ist enorm. Und dann aus dem Stegreif Dessert-Klassiker zu machen und Teig-Grundrezepte aus dem Kopf auf den Teller zu bringen, finde ich eine starke Leistung. Dafür muss man viel lernen und sich echt gut vorbereiten!
Was war das schlimmste Küchen-Desaster, das du je erlebt hast?
Süsser: Während einer Restaurantbewertung geriet ein Teilnehmer wiederholt mit unsachlicher Kritik an einem Mitbewerber in den Fokus. Ich musste eingreifen, um die Situation zu deeskalieren, und betonte die Bedeutung von Fairness und Respekt unter den Teilnehmern. Dieses Ereignis unterstreicht, wie wichtig mir ein respektvoller Umgang in der Gastronomie ist.
Pietsch: Einmal ist während eines wichtigen Service der Strom ausgefallen, und wir mussten improvisieren. Solche Situationen zeigen einem, wie wichtig ein gutes Team und Flexibilität sind.
Then: Bei einem großen Catering hat jemand meine stundenlang eingekochte und perfekt reduzierte Jus versehentlich ins Geschnetzeltes fürs Personal-Mittagessen gekippt. Da mussten in kurzer Zeit alle zusammenarbeiten, um doch noch in kurzer Zeit eine tolle Soße für die eigentlichen Gäste zu zaubern.
MasterChef startet am 24.02. auf SPORT1 (in der Regel montags bis mittwochs sowie freitags ab 20:15 Uhr im Free-TV)!